DFB-Pokal Werder-Manager Eichin: Die Chancen gegen Gladbach stehen fifty/fifty
Werder macht sich Mut fürs Pokalspiel in Mönchengladbach — Skripnik hofft auf Unruhe beim Gegner
Bremen/Mönchengladbach. André Schubert ist der Wundermann der Bundesliga: In einem beispiellosen Siegeszug führte er eine Null-Punkte-Mannschaft auf einen Champions-League-Platz und verdarb dabei sogar den übermächtigen Bayern den Spaß. Aber nun, seit gut einer Woche, macht der Trainer eine völlig neue Erfahrung: Borussia Mönchengladbach hat gerade zwei Pflichtspiele hintereinander verloren.
Dem 2:4 bei Manchester City folgte ein derbes 0:5 bei Bayer Leverkusen. Das ist die kleine Chance, die sich Werder Bremen am Dienstag im Achtelfinale des DFB-Pokals (Anpfiff: 19 Uhr) erhofft: „Vielleicht können wir die unruhige Situation dort ausnutzen“, sagt Trainer Viktor Skripnik.
In Wirklichkeit ist die Unruhe an der Weser aber viel größer als am Niederrhein. Werder ist in der Bundesliga nur einen Punkt von der Abstiegszone entfernt, die Mannschaft ist verunsichert, längst gibt es zudem Zweifel an der Bundesligatauglichkeit des Kaders, und es taucht sogar die in Bremen traditionell verpönte Frage auf, ob der Trainer noch der richtige ist.
Allerdings nicht im Verein, hier genießt Skripnik Rückendeckung. Und ernsthaft erwartet ohnehin niemand einen Sieg in Mönchengladbach. „Das ist eine bärenstarke Mannschaft“, schwärmt Werder-Manager Thomas Eichin, der selbst viele Jahre als Innenverteidiger für die „Fohlen“ spielte. Er rechnet nicht damit, dass der Gegner nach der 0:5-Pleite in Leverkusen angeschlagen ist. Im Gegenteil: „Die werden mit einer gehörigen Portion Wut gegen uns spielen. Das ist ein superschweres Spiel für uns.“
Etwas überraschend kommt Eichin trotzdem zu folgendem Ergebnis: „Die Chancen stehen fifty/fifty.“ Genauso („fünfzig/fünfzig“) beziffert Stürmer Anthony Ujah Bremens Siegessaussichten, denn im Pokal sei alles möglich.
Personell hat Gladbachs Trainer Schubert große Sorgen, im Training hat sich gerade Verteidiger Tony Jantschke verletzt, damit fehlen ihm gegen Bremen nun sieben Spieler. Bei Werder ist dagegen das Lazarett im Wesentlichen nur mit Zlatko Junuzovic und Aron Johannsson besetzt. Die zuvor angeschlagenen Ulisses Garcia und Florian Grillitsch saßen mit im Bus nach Mönchengladbach.
Grillitsch gab sich auch gleich kämpferisch: „Wir haben nichts viel zu verlieren und sind in der Außenseiterrolle. Aber wir werden gut vorbereitet sein und alles geben. Wir wollen unbedingt gewinnen.“ Werder, so deutete es Trainer Skripnik an, will nach dem ängstlichen Auftritt beim 1:1 gegen Köln diesmal mit einer mutigeren Taktik auftreten: „Wir werden nicht nur hinten drin stehen, wir werden Teilnehmer an diesem Spiel sein.“