0:5-Niederlage gegen Leverkusen Xhaka: Wir haben den Plan nicht erfüllt

Leverkusen. Granit Xhaka war geladen. Fünf Gegentore in Leverkusen nagten spürbar am Gladbacher Kapitän. Xhaka pflegt ein enges Verhältnis zu seinem Trainer André Schubert, der hatte ihn schließlich zum Kapitän gemacht.

Lars Stindl (l) Raffael (m) und Granit Xhaka (r) stehen nach dem Tor zum 4:0 enttäuscht auf dem Platz.

Lars Stindl (l) Raffael (m) und Granit Xhaka (r) stehen nach dem Tor zum 4:0 enttäuscht auf dem Platz.

Foto: Guido Kirchner

Und jetzt wollte der 23-Jährige offenbar etwas zurückgeben, als er erklärte, wie die große Serie von zehn Spielen ohne Niederlage auf diese Weise zu Ende gehen konnte. „Wir hatten ein anderes Spiel vor, wir haben nicht das umgesetzt, was der Trainer wollte. Dann bekommst du eben fünf Stück, ob gegen Leverkusen oder jeden anderen.“

Dass der Schweizer Nationalspieler von einem lauf- und kampfkräftigeren Gegner in Bredouille gebracht worden war, passte ihm nicht. Meist hatte Gladbach es zuvor geschafft, sich gegen solches Pressing freizuspielen. „Aber wir haben immer wieder die Bälle in die Pressingzone gespielt, dabei hätten wir eben darüber hinweg spielen müssen“, erklärte Schubert nach dem Spiel, der gut und fair umging mit der ersten Erstliga-Pleite unter seiner Regie: „Wenn Leverkusen so weiter spielt, werden sie noch einige Spiele gewinnen.“

Leverkusen verpasst Gladbach 0:5-Klatsche
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In zehn Spielen waren die Fohlen zuvor ohne Niederlage geblieben, aber der extreme Wahnsinn dieser Saison setzte sich fort: Wenn mal wieder verlieren, dann auch richtig. Spätestens, als der eingewechselte Nico Elvedi den Ball vor dem 4:0 von Chicharito bei allzu zaghaftem Einsatz an Vorbereiter Kießling verlor, war klar, dass Gladbach sich aufgegeben hatte. Xhaka versuchte es mit Ironie: „Wir haben kein Fußball gespielt. Wir schlagen Bälle blind nach vorne, weil wir Stürmer haben, die 1,90 Meter groß sind. Das ist natürlich unsere Stärke — vielleicht haben wir da was nicht verstanden.“

Schnell war man sich einig: ein geschenkter Tag, außerdem schwinden die Kräfte eines dünn gewordenen Kaders, in dem Fabian Johnson schmerzlich vermisst wurde und Josip Drmic an alter Wirkungsstätte kein gutes Bild abgab. Morgen schon geht es weiter im DFB-Pokal: Werder Bremen kommt. Die Reihen müssen neu geordnet werden. Schnell. Die ganze Mannschaft gehe auf dem Zahnfleisch, sagte Manager Max Eberl, „die Luft wird dünner“. Es war eine schlechte Woche: Auf das Aus im europäischen Wettbewerb folgte die Klatsche von Leverkusen.

Und Xhaka freute sich auch nicht sonderlich, dass er bei der EM mit der Schweiz gegen Albanien, Heimat seiner Eltern, und damit gegen seinen Bruder Taulant Xhaka (24, FC Basel) spielen muss. „Meine Eltern werden stolz sein, egal wie das Spiel ausgeht“, entfuhr es ihm noch. Dann zog er davon. Er hatte andere Sorgen.