Geschäftsbilanz Gladbach mit zweitbester Bilanz - auch ohne Königsklasse und Xhaka-Erlös
Mönchengladbach (dpa) - Der Rekord aus dem Champions-League-Jahr war nicht zu toppen, doch der grundsätzliche finanzielle Aufwärtstrend hält an: Borussia Mönchengladbach hat das Fußball-Geschäftsjahr 2017 mit der zweitbesten Bilanz seiner Bundesligageschichte abgeschlossen.
Allerdings sanken im Vergleich zu 2016 sowohl der Umsatz von 196,8 Millionen Euro auf 179,3 Millionen Euro als auch der Gewinn: 2016 waren es nach Steuern 26,7 Millionen Euro, 2017 sind es 6,5 Millionen Euro.
Der Verein bewertet die Zahlen aufgrund der Umstände aber ausschließlich positiv. „Dass wir in einem Jahr ohne internationales Geschäft keine roten, sondern weiter schwarze Zahlen schreiben, freut uns sehr“, sagte Geschäftsführer Stephan Schippers den 1546 Mitgliedern bei der Versammlung: „2016 haben die Einnahmen aus der Champions League und der Transfererlös von Granit Xhaka die Zahlen maßgeblich beeinflusst.“ Der Schweizer war für 45 Millionen Euro zum FC Arsenal transferiert worden.
Trotz der angespannten sportlichen Situation blieb die Diskussion nach der Rede von Manager Max Eberl sachlich. „Normalität ist nicht sexy, aber sie gehört auch dazu“, sagte Eberl beschwichtigend. Er führte aus, dass er bei Neuzugängen für den Sommer verstärkt auf Mentalität schaue und einen Führungsspieler verpflichten wollen. Trainer Dieter Hecking erklärte angesichts der bis Sommer ausgesetzten Gespräche über eine Verlängerung seines bis 2019 laufenden Vertrages: „Ich kann ihnen versichern, dass ich meinen Vertrag von meiner Seite aus erfüllen werde.“
Präsident Rolf Königs verwies „besonders stolz“ darauf, „dass wir das Bankendarlehen zur Finanzierung des Borussia-Park im Juli vollständig abgelöst und eine Umschuldung zur Ablösung des städtischen Darlehens vorgenommen haben.“ Zudem verwies er darauf, dass die Borussia im Ranking der wertvollsten Fußballmarken auf Rang 29 geführt wurde.
Die größten Einnahmeposten resultieren mit rund 65 Millionen Euro aus TV-Geldern und mit 28 Millionen Euro aus den Transfers. Die Ausgaben für den Bereich Profifußball lagen bei rund 78 Millionen Euro.
Zu den positiven Entwicklungen beim fünfmaligen deutschen Meister gehören das Eigenkapital, das bei 94,8 Millionen Euro liegt, und die Zahl der Mitglieder, die auf 83 351 anstieg. Der eingetragene Verein schloss das Jahr nach Steuern mit einem Gewinn von 110 000 Euro ab, im Vorjahr waren es 35 000 Euro mehr gewesen.