Borussia Mönchengladbach Übergriff in Fanzug löst Entsetzen aus

Eine 19-Jährige soll nach dem Auswärtsspiel von Borussia Mönchengladbach auf der Zugtoilette vergewaltigt worden sein.

Foto: Reichartz/Rixkens

Das Entsetzen ist groß. Auch die Fanszene reagierte am Sonntag geschockt über die Meldungen zum Vorfall in einem Sonderzug voller Gladbach-Anhänger. Ein Mann soll eine 19-Jährige auf der Heimfahrt nach dem Spiel gegen Bayern München in der Zugtoilette schwer sexuell missbraucht haben.

Der FPMG Supportersclub spricht von „Sittenverfall“. In dem Zug saßen ausschließlich Fußballfans, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Etwa 750 Menschen sollen es gewesen sein, die sich gemeinsam aufgemacht hatten, um in Bayern die Heimmannschaft zu unterstützen. Auf der Rückreise soll es dann am Sonntagmorgen zu dem Sexualdelikt gekommen sein. Die 19-Jährige alarmierte die Polizei, die den Zug stoppte und die junge Frau herausholte.

Auszug aus der Stellungnahme des FPMG Supportersclubs

Im Internet schreibt der Supportersclub: „Die Fanszene war bisher ein geschützter Bereich, ein einzigartiger Freiraum, der von gegenseitigem Respekt untereinander lebte. Es ist daher ein absoluter Tabubruch, dass es innerhalb der Fanszene zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein soll. Wir verurteilen diese Tat auf das Schärfste und hoffen auf eine schnelle Aufklärung und Täterermittlung. Unser Mitgefühl gilt dem Opfer.“

Auch in verschiedenen Internetforen sagen Fans, dass nun die Grenze überschritten sei. Sachbeschädigungen und Schlägereien seien schon schlimm genug. So etwas aber bringe das Fass zum Überlaufen. Das „verleidet einem in solchen Zeiten geradezu, sich per Trikottragen öffentlich solchen Gruppen als zugehörig zu zeigen“, schreibt ein Fan.

Am Sonntag gegen 4 Uhr war bei der Bundespolizei die Meldung über das Sexualdelikt eingegangen. Der Zug befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade in der Nähe von Flörsheim am Main. An dem hessischen Bahnhof wurde die Bahn, zu der auch Partywaggons gehörten, gestoppt. Die Polizei nahm die 19-Jährige in Obhut.

Die junge Frau soll eine gute Beschreibung des Täters abgegeben haben. Aus welcher Stadt die 19-Jährige kommt, wollte die Polizei in Wiesbaden am Sonntag aus Opferschutzgründen nicht sagen.

Ab Flörsheim wurden alle aussteigenden Fans an jedem Haltepunkt kontrolliert. Die Bundespolizei nahm die Personalien auf und machte Fotos. Am Mönchengladbacher Hauptbahnhof, wo die meisten Borussia-Fans den Zug verließen, war die Polizei mit einem Großaufgebot vertreten.