Wie sich die Gladbacher in wenigen Minuten selbst besiegten

Freiburg. Borussia Mönchengladbach kann den Traum von Platz vier in der Tabelle der Fußball-Bundesliga und der damit verbundenen Qualifikationsrunde zur Champions League wohl endgültig abhaken.

Kurz vor dem Elfmeter - Filip Daems legt den Ball zurecht.

Foto: Dieter Wiechmann

Die „Fohlen“ unterlagen am 31. Spieltag unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw beim SC Freiburg mit 2:4 (1:0) und brachten dabei auf des Gegners Platz mal wieder das Kunststück fertig, zig Großchancen leichtfertig zu vergeben. Für Freiburg hingegen ist der Heimtriumph gegen die Gäste vom Niederrhein ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt gewesen.

Filip Daems nach dem verschossenen Elfmeter.

Foto: Dieter Wiechmann

Der Moment des Spiels: Als Schiedsrichter Peter Gagelmann mit seinem Pfiff die Partie beendet hatte, brach im in die Jahre gekommenen Freiburger Stadion ein Jubelorkan aus. Die Fans des SC feierten ihre Mannschaft ausgelassen, riefen klatschend und hüpfend „nie mehr 2. Liga!“ und „oh, wie ist das schön“.

Der Spieler des Spiels: Admir Mehmedi.

Foto: Patrick Seeger
Dämpfer für Gladbach: 2:4-Pleite in Freiburg
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Dank einer Energieleistung hatte Freiburg ein Spiel gedreht, in dem es lange Zeit nach einem Erfolg der Gäste ausgesehen hatte. Am Ende aber setzten sich die Freiburger durch — kollektives Aufatmen im Schwarzwald. Es wird wohl auch in der Saison 2014/2015 Liga-eins-Fußball an der Dreisam zu sehen sein.

Der Spieler des Spiels: Admir Mehmedi mit rechts, Admir Mehmedi mit links. Zwei Treffer markierte der 23 Jahre alte Stürmer des SC Freiburg im Duell gegen die Gladbacher Borussia. Und hatte mit seinem Doppelpack großen Anteil daran, dass der SC einen Rückstand in einen Sieg verwandeln konnte. Mehmedi, Schweizer Nationalspieler, ist einer der Gründe, warum Freiburg wohl die Klasse halten wird.

Weshalb Borussias Sportdirektor Max Eberl ein Auge auf den flinken und technisch versierten Angreifer geworfen hat, dürfte nun so ziemlich jeder Fohlen-Fan nachvollziehen können. Möglich, dass Mehmedi in Zukunft für Borussia trifft. Noch gehört der Schweizer Dynamo Kiew, ist aber bis Ende Juni an Freiburg ausgeliehen. Eberl wird womöglich versuchen, Mehmedi an den Niederrhein zu lotsen.

Der Aufreger des Spiels: Davon gab es diesmal zwei — und für die sorgten die Gäste vom Niederrhein: Zunächst hatte Raffael in der 64. Minute Freiburgs Sorg im Zweikampf düpiert und war im Strafraum gefoult worden. Gagelmann entschied zu Recht auf Strafstoß. Den schoss allerdings VfL-Kapitän Filip Daems beim Stand von 1:1 derart kläglich, dass Freiburgs Schlussmann Baumann parieren konnte.

Im Anschluss ging ein Ruck durch die Elf der Hausherren, die im Anschluss wie entfesselt aufspielte. Als wenige Augenblicke später dann auch noch Granit Xhaka die Gelb-Rote Karte sah und vom Platz musste, war die Partie entschieden. Freiburg überrannte Borussia.

Im Gladbacher Lager erzürnten sich die Gemüter an Xhakas Platzverweis. Die erste gelbe Karte gegen den Mittelfeldspieler war in der Tat diskussionswürdig, die zweite allerdings nicht. Ein klares taktisches Foul, da hätte Xhaka sich cleverer im Zweikampf verhalten müssen. Wenn man so will, besiegten sich die Gladbacher binnen fünf Minuten selbst…

Freiburg: Baumann - Sorg, Ginter, Höhn (58. Höfler), C. Günter - Schuster - Darida - Schmid, Klaus (86. Kerk) - Guedé, Mehmedi (90. Schraml)

Mönchengladbach: ter Stegen — Jantschke, Brouwers, Dominguez, Daems — Xhaka, Nordtveit — Arango (84. Hrgota), Herrmann (75. Kramer) — Raffael, Kruse

Tore: 0:1 Herrmann (9.), 1:1 Mehmedi (51.), 2:1 Sorg (71.), 3:1 Darida (72.), 4:1 Mehmedi (87.), 4:2 Nordtveit (89.)

Besondere Vorkommnisse: Baumann hält Foulelfmeter von Daems (64.).

Gelbe Karten: Klaus, Sorg / Kruse

Gelb-Rote Karte: Xhaka (69.)

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Zuschauer: 24 000 (ausverkauft)