1. Bundesliga 3:1-Erfolg gegen Bremen: Stabiles Hoch auf Schalke
Mit dem 3:1-Sieg gegen Werder Bremen schafft das Weinzierl-Team den Anschluss ans Mittelfeld.
Gelsenkirchen. Nicht wenige der rund 61 000 Zuschauer in der Gelsenkirchener Arena rieben sich Sonntag wohl verwundert die Augen: War das tatsächlich der Alessandro Schöpf, der vor eineinhalb Jahren für fünf Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg kam? Beim 3:1 des FC Schalke 04 gegen Werder Bremen spielte der 22-Jährige so engagiert wie noch nie im Trikot der Königsblauen. Zwei Treffer erzielte er selbst, allerdings verursachte er auch noch einen Elfmeter. Aber das fiel weniger ins Gewicht, weil er mit seinem Einsatz fast im Alleingang die Hanseaten besiegte.
„Dass er torgefährlich ist, wussten wir. Er hat in den letzten Wochen stark gespielt, und die harte Arbeit zahlt sich nun aus“, lobte Teamkollege Max Meyer den doppelten Torschützen. Nabil Bentaleb erzielte den dritten Treffer der Schalker, die nun wettbewerbsübergreifend neun Spiele ungeschlagen sind und in der Bundesliga nach völlig missratenem Saisonstart den Anschluss ans Mittelfeld geschafft haben. „Das ist eine totale Steigerung gegenüber dem, was wir am Anfang gespielt haben“, sagte Meyer.
Es war allerdings von Beginn an ein Abnutzungskampf für die Schalker. Die Bremer bauten eine massive Abwehrreihe auf, um dem Ruhrgebietsclub möglichst wenig Raum zu gewähren. Ballgewinne versuchten die Hanseaten mit schnellen Kontern für sich zu nutzen. Und diese Taktik ging zumindest in der Anfangsphase auf. Die Bremer hatten die Partie im Griff und nach einem der seltenen Angriffe nach 15 Minuten sogar die Chance zur Führung. Doch Torhüter Ralf Fährmann konnte Theodor Gebre Selassies Distanzschuss mit einer glänzenden Reaktion parieren.
Je länger das Spiel dauerte, desto größer wurde der Druck der Schalker. Und diese Überlegenheit nutzte die Mannschaft von Markus Weinzierl zur verdienten Führung. Max Meyer zog aus 22 Metern vehement ab, sein Schuss krachte an die Querlatte des Bremer Tores. Den Abpraller verwandelte der beherzt nachsetzende Schöpf nach 35 Minuten per Kopf zum 1:0.
Lediglich drei Minuten später stand es bereits 2:0. Naldo hämmerte einen Freistoß aus 35 Metern durch die Bremer Abwehrmauer, Torhüter Wiedwald ließ nach vorne abklatschen. Und der gedankenschnelle Nabil Bentaleb drückte die Kugel über die Torlinie. Die Schalker ließen sich jedoch noch vor der Pause von den Bremern überrumpeln. Nach einer scharfen und flachen Hereingabe lief Schöpf Serge Gnabry ungeschickt und elfmeterreif in die Hacken. Der Bremer Angreifer verwandelte nach 42 Minuten souverän.
Damit waren die Bremer völlig überraschend zurück in einem Spiel, das die Schalker eigentlich klar dominierten. An diesem Tag war aber selbst dieser zwischenzeitliche Rückschlag kein Problem für die Königsblauen. Sie hielten an ihrer Spielweise unbeeindruckt fest und wiesen die Bremer, bei denen noch der eingewechselte Routinier Claudio Pizarro sein Saisondebüt feierte, in ihre Schranken. Nach 57 Minuten scheiterte der wie aufgedreht spielende Schöpf mit einer Direktabnahme an Wiedwald, sechs Minuten später nutzte er aber seine nächste Chance zum 3:1-Endstand.