96-Chef Kind: Zündelnde Ultra-Fans sollen zahlen
Hannover (dpa) - Mit höheren Eintrittspreisen für zündelnde Fans will Hannover 96 auf den Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien reagieren.
Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ist zwar von DFL, DFB und der UEFA verboten, dennoch werden bei fast allen Bundesliga- und Europapokalspielen bengalische Feuer abgebrannt. Die Vereine müssen dafür Strafen zahlen. Bei Hannover 96 können sich die Strafen laut Clubchef Martin Kind auf mehr als 50 000 Euro summieren.
„Das sind Kosten, die Dritte verursachen. Deshalb gibt es die Überlegung, diese Kosten durch höhere Eintrittspreise aufzufangen“, berichtete Kind am Dienstag auf Anfrage. Nach seinen Angaben lehnen in Hannover rund 250 sogenannte Ultras das Pyrotechnik-Verbot ab und verstoßen dagegen. Sie halten sich zumeist in der Nordkurve auf, und genau dort sollen die Ticket-Preise erhöht werden. „Das ist eine relativ kleine Gruppe, für die es aber keinen rechtsfreien Raum geben darf. Auch wir als Verein müssen die Vorgaben beachten“, meinte Kind.
In Hannover waren zuletzt am Sonntag im Heimspiel gegen Bayern München (2:1) bei einem Polizei-Einsatz in der Nordkurve 36 Anhänger verletzt worden. Die Beamten hatten den Ordnungsdienst bei der Suche nach Feuerwerkskörpern unterstützt. Dabei wurden auch Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt. Nach Angaben der Polizei hatten sich die Ultras zuvor mit Schlägen und Tritten gegen die Kontrollen gewehrt.