Allofs vor Absprung, Schaaf nicht
Bremens Geschäftsführer äußert sich nicht klar. Wolfsburg will für ihn offenbar eine beträchtliche Ablöse zahlen.
Gelsenkirchen. Klaus Allofs war am Samstag der gefragteste Mann in Gelsenkirchen. Und immerhin stellte sich der Geschäftsführer von Werder Bremen, dessen Dienste sich der VfL Wolfsburg nach 13 Jahren Tätigkeit in Bremen so schnell wie möglich sichern möchte.
„Es hat kein Angebot und keine Gespräche gegeben“, sagte Allofs genervt, ließ aber großen Spielraum für Interpretationen: „Fakt ist, dass ich einen Vertrag bis 2015 habe.“ Allofs — so darf man das sagen — „eierte“ herum. „Sie wissen doch: Es gibt keine Garantie, dass ich solange dableibe.“
Im Fußball würden sich die Dinge ganz schnell ändern. „Man muss nicht irgendeine Behauptung aufstellen, die man in einigen Wochen wieder zurückdrehen muss.“ Und: „Mein Aufsichtsrat kann mir auch nicht sagen, dass ich bis 2015 bleibe.“
In der Tat kann es jetzt ganz schnell gehen: Heute soll es eine außerplanmäßige Aufsichtsratsitzung bei Werder Bremen geben, das Wechselthema soll dabei auf der Agenda stehen. Spekulationen stehen im Raum, nach denen der VW-Konzern bereit sein soll, eine Ablöse zwischen zwei und fünf Millionen Euro für Allofs zu zahlen.
Dass man nicht den Eindruck bekommen kann, Werder Bremen kämpfe mit aller Vehemenz um Allofs, mag an eben jener Summe aus Wolfsburg liegen. Mit Ex-Spieler Frank Baumann stünde zudem ein potenzieller Nachfolger bereit, den Allofs selbst über zwei Jahre angelernt hat. Zudem soll laut der Zeitung „Die Welt“ der derzeit in Diensten von Zenit St. Petersburg stehende Dietmar Beiersdorfer nur auf einen Anruf aus Bremen warten.
Dass Werder-Trainer Thomas Schaaf im Paket mit Allofs nach Wolfsburg wechseln könnte, scheint derweil ausgeschlossen. Am Sonntag sickerte durch, dass Werder seinen Trainer unter keinen Umständen ziehen lassen würde. Schaaf selbst kommentierte diese Gerüchte in keine Richtung. „Egal was ich sagen würde, es würde kommentiert und interpretiert werden.“ dpa/jst/tsch