Appell vor Revier-Derby - Strafe für Dortmund
Dortmund (dpa) - Vier Tage vor dem Revierderby der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 am Dienstag haben die Vereine und die Gewerkschaft der Polizei NRW (GdP) einen eindringlichen Appell an die Fans gerichtet.
„Distanzieren Sie sich von den Krawallmachern und von allen, die vor Gewalt nicht zurückschrecken“, hieß in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Randale einiger weniger Fangruppierungen in der jüngsten Vergangenheit führe dazu, dass es zu einem der größten Polizeieinsätze komme, den es je bei einem Bundesligaspiel in Nordrhein-Westfalen gegeben habe. Schätzungen zufolge sind 3000 Sicherheitskräfte im Einsatz.
„Niemand will erneut die Bilder sehen, wie wir sie alle noch vor Augen haben: verletzte Zuschauer, verletzte Polizisten, zerstörte Sicherheitsabtrennungen, als Wurfgeschoss benutzte Pyros, gewalttätige Auseinandersetzungen mitten in der Innenstadt“, heißt es in der Erklärung, die von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies und dem Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Arnold Plickert, unterzeichnet ist.
Die Borussia wurde wegen mehrerer Fan-Vorkommnisse zu einer Geldstrafe von 30 000 Euro und einem Teilausschluss auf Bewährung verurteilt worden. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ahndete mit dem gefällten Urteil vor allem die Krawalle vor dem Bundesliga-Derby auf Schalke, als BVB-Anhänger Böller und Bengalische Feuer gezündet und auf das Spielfeld und in angrenzende Schalker Zuschauerblöcke geworfen hatten.
Die Partie am 26. Oktober 2013 war von Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) erst mit sechsminütiger Verspätung angepfiffen worden. Das DFB-Sportgericht erteilte dem BVB nun die Auflage, vor dem Rückspiel zusätzlich 30 000 Euro für Projekte und Maßnahmen zur Gewaltprävention aufzuwenden.
Sollte es innerhalb der nächsten sieben Monate erneut zu schwerwiegenden Verfehlungen der Dortmunder Fans kommen, muss die Borussia ein Bundesliga-Heimspiel unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit austragen und dabei sämtliche Stehplatzbereiche seiner Anhänger auf der Südtribüne schließen. Die BVB-Fans waren in dieser Saison auch im Heimspiel gegen Bayern München und in der Auswärtspartie beim Hamburger SV negativ aufgefallen.