Makiadi: Rückkehr nach Freiburg als Bankdrücker
Bremen (dpa) - Es war Robin Dutts erste Amtshandlung als neuer Trainer beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen: die Verpflichtung Cedrick Makiadis im vergangenen Sommer.
Als Führungsspieler sollte der damalige Freiburger das Bremer Mittelfeld verstärken und mit dafür sorgen, dass die Hanseaten eine sorgenfreie Saison spielen. Beide Pläne gingen bislang nicht auf. Der Werder-Profi saß häufig auf der Ersatzbank, und die Bremer Abstiegssorgen sind noch nicht gebannt.
„Ich hatte eine Phase, in der die Spiele für mich nicht gut gelaufen sind“, erklärt Makiadi. „Dass der Trainer dann andere Spieler aufstellt, das muss man akzeptieren. Sonst würde ich mich selbst belügen.“ Weil Dutt sein System umstellte, gab es in der Bremer Zentrale plötzlich keinen Platz mehr. Statt mit Doppel-Sechs im Mittelfeld lässt der Fußball-Lehrer nun meistens mit einer Raute agieren. Die einzige Position vor der Abwehr hat sich zuletzt Philipp Bargfrede erobert, der als Lohn für seine guten Leistungen am Donnerstag einen neuen Vertrag erhielt.
Ärger macht der Deutsch-Kongolese wegen seiner Reservisten-Rolle allerdings nicht. Auch weil es nach der Umstellung bei den Bremern sportlich besser läuft. „Es ist bitter, wenn man nicht spielt, es tut weh. Aber ich bin keiner, der murrt, ich gebe die Antwort auf dem Platz“, sagt Makiadi. Als kleinen Hoffnungsschimmer sieht der Nationalspieler seine Auftritte als Einwechselspieler an. „Da habe ich gute Leistungen gezeigt“, meint Makiadi. „Ich hoffe, dass der Trainer bald das Gefühl haben wird, dass ich wieder rein muss.“
Dabei sah es zu Beginn noch gut für Makiadi aus. Mit viel Vorschusslorbeeren kam der Hoffnungsträger, für den die Bremer drei Millionen Euro bezahlten, in die Hansestadt. Für die finanziell nicht üppig ausgestatteten Bremer war das viel Geld für einen 30-Jährigen. „Ich hoffe, dass er eine große Rolle bei uns spielen wird“, sagte Dutt vor der Saison über seinen Wunschspieler, den er von 2009 bis 2011 bereits beim SC Freiburg trainiert hatte. In der Hinrunde stand er zwar in 16 von 17 Partien in der Stammformation, starke Auftritte im Werder-Trikot waren jedoch die Seltenheit.
Dutt stützte ihn dennoch weiter und nahm seinen Musterschüler erst im Laufe der Rückrunde aus der ersten Elf. Makiadi muss nun auf seine Chance warten - mit einem einfachen Rezept. „Ich muss nur meine Form erreichen, die mir vor ein paar Monaten abhanden gekommen ist“, sagt Makiadi.
Für Werder ist er keine Verstärkung, den Freiburgern fehlt er immens. Denn im SC-Dress zeigte sich Makiadi meist von seiner starken Seite. Mit dem Sportclub erreichte Makiadi die Europa League, und nach dem Abgang einiger Stars wie Max Kruse oder Johannes Flum wollte man um den Mittelfeldspieler herum eine neue Elf aufbauen.
Doch dann kam Werder mit dem früheren Trainer Dutt - und den Profi zog es plötzlich nach Bremen. „Es war ein Schock für mich“, sagte Freiburg-Trainer Christian Streich nach Bekanntgabe des Wechsels. Makiadi allerdings ist sich keiner Schuld bewusst und weist mögliche Vorwürfe von sich: „Aus meiner Sicht ist alles sauber gelaufen.“