Bastians kommt zu Hertha - Lell verlängert

Berlin (dpa) - Mit einer Sofortmaßnahme will Hertha BSC den Abwärtstrend in der Fußball-Bundesliga stoppen. Die Berliner - seit sieben Spielen ohne Sieg - zogen den Transfer des Freiburgers Felix Bastians um ein halbes Jahr vor.

Der 23 Jahre alte Defensivspieler stand bei Sonne und Frost bereits beim Hauptstadtclub auf dem Trainingsplatz, könnte sogar schon im wichtigen Abstiegsduell am Samstag gegen den Hamburger SV auflaufen „Ich bin bereit“, meldete der Neu-Berliner bei seiner Vorstellung.

Zuletzt hatte sich Bastians in seiner Geburtsstadt Bochum beim VfL und mit dem Regionalliga-Team des SC Freiburg fitgehalten, nachdem er nach der Hinrunde aus öffentlich nicht genannten Gründen aus dem Profikader der Breisgauer geflogen war. „Ich freue mich, dass der Transfer noch frühzeitig geklappt hat. Das ist eine schöne Sache“, kommentierte der ehemalige Nationalspieler den vorgezogenen Umzug. Über die Konditionen vereinbarten beide Clubs Stillschweigen. Hertha hatte Bastians bereits für den Sommer bis 2016 verpflichtet.

Ebenfalls noch viereinhalb Jahre wird Christian Lell bei Hertha bleiben. „Wir haben uns auf eine Vertragsverlängerung bis 2016 geeinigt“, erklärte Manager Michael Preetz. In den nächsten Tagen soll der neue Kontrakt mit dem ehemaligen Münchner unterschrieben werden. „Er ist in anderthalb Jahren ein Spieler geworden, der wieder an das Niveau angeschlossen hat, das er bei seinen regelmäßigen Einsätzen unter Ottmar Hitzfeld in der Champions League und Bundesliga hatte“, sagte Preetz.

Damit ist die defensive Flügelzange der Berliner für lange Zeit geklärt. Bastians wird links früher oder später den 34 Jahre alten Lewan Kobiaschwili ersetzen, rechts ist Lell gesetzt. „Eine Mannschaft wie wir, die sich stabilisieren will, braucht Faktoren, die dazu beitragen“, betonte der Manager. Und sie braucht nervenstarke Typen im Abstiegskampf. Ob Kapitän Andre Mijatovic, der wegen einer Sprunggelenksblessur die komplette Vorbereitung verpasst hat, gegen Hamburg wieder eine Alternative ist, bleibt ungewiss. Maik Franz fällt nach Kreuzbandriss ohnehin noch lange aus.

So ist Bastians, der auch schon zentral in der Abwehr gespielt hat, möglicherweise genau dort schon eine Alternative. Vor dem Spiel des Tabellen-13. gegen den -14. aus Hamburg will Chefcoach Michael Skibbe erst die Trainingseindrücke abwarten, die der Neuzugang hinterlässt. „Wir können ihn sportlich im Verlauf der Rückrunde sehr wohl schon gebrauchen“, kommentierte Skibbe aber schon jetzt den vorzeitigen Transfer.

Freiburg kann wohl noch eine kleine Transferentschädigung einstecken. Und Bastians bleibt eine Halbserie in der Regionalliga erspart. „Er ist für Hertha aktuell und in den nächsten Jahren ein Gewinn“, bemerkte Skibbe, der nach dem 0:2 bei seinem Hertha-Einstand in Nürnberg nun gegen Hamburg unbedingt einen Sieg will. „Wenn man sieben Spiele nicht gewonnen hat, wird es Zeit, damit der Druck nicht zu groß wird“, sagte der 46-Jährige.