Bayern-Chef Schweinsteiger: „Wir sind hellwach“
München (dpa) - Das Gladbach-Fiasko ist abgehakt. Im Kampf um die Bundesliga-Spitze wird der Ton bei den Bayern rauer. „Wir brauchen jetzt die nötige Entschlossenheit und Aggressivität“, forderte Bastian Schweinsteiger zwei Tage vor der Spiel gegen den VfL Wolfsburg.
Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler rechnet trotz leichten Knieproblemen fest mit einem Einsatz: „Ich fühle mich fit“, bekundete Schweinsteiger, „wir sind hellwach nach diesem Ausrutscher.“
Klar ist: Eine zweite Pleite kann sich der Rekordmeister zum Rückrundenauftakt keinesfalls erlauben - entsprechend angespannt sind die Chefs auf und neben dem Platz. „Ich bin sicher, dass einige gedacht haben: 'Das geht von selbst. Wir haben überragendes Können, überragende Einzelspieler.' Aber beim FC Bayern darf man sich nie zurücklehnen“, sagte Trainer Jupp Heynckes der „Bild“-Zeitung. Beim Wiedersehen mit Ex-Trainer Felix Magath müsse seine Elf die Fehlerquellen konsequent minimieren - vor allem defensiv hatten die Borussen-Talente die Bayern alt aussehen lassen.
Auch in der bestens besetzten Münchner Offensivabteilung klemmte es bedenklich. Ein unerwarteter Umstand, der die gesamte bajuwarische Führungsriege in Erklärungsnot bringt. „Die Mannschaft muss am Samstag gegen Wolfsburg sofort eine Reaktion zeigen“, bekräftigte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Vorwort des aktuellen Bayern-Magazins. Heynckes fordert Coolness, Vize-Kapitän Schweinsteiger verlangt von seinen Teamkollegen vor allem Cleverness: „Mir ist es wichtig, dass jeder Spieler konzentriert ist und auch die Einstellung hat, das Spiel gewinnen zu wollen.“
Schweinsteiger selbst sieht sich nach Monaten voller Verletzungen wieder auf dem Weg der Besserung. Der Schlüsselbeinbruch sei ausgeheilt und „macht überhaupt keine Probleme mehr“, auch die Sehnenreizung am rechten Kniegelenk sei abgeklungen. „Ich hoffe, das bleibt in den nächsten Tagen so. Mit den Spielen kommt dann die Fitness noch mehr“, erklärte das FCB-Eigengewächs.
Vom Weg zum erträumten Triple wolle sich der Branchenprimus „nur wegen eines Spiels“ keineswegs abbringen lassen. „Wenn ich mir die Trainingseinheiten anschaue, stimmt mich das zuversichtlich“, sagte Schweinsteiger. In der Offensive hat Heynckes durch die Rückkehr des zuletzt gesperrten Franck Ribéry gegen Wolfsburg wieder alle Optionen. Die Abwehr bereitet dagegen Sorgen: Nach dem Langzeitausfall Daniel van Buytens (Mittelfußbruch) stehen in Jerome Boateng und Holger Badstuber nur noch zwei Innenverteidiger parat.