Brych sah Phantomtor wegen Sichtbehinderung nicht
Frankfurt/Main (dpa) - Schiedsrichter Felix Brych hat wegen einer Sichtbehinderung das Phantomtor von Stefan Kießling nicht gesehen. Dies sagte der Jurist aus München bei der Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt/Main.
„Ich habe gedacht, der Ball geht am Tor vorbei. Ich habe den Ball aus den Augen verloren durch eine Sichtbehinderung“, erklärte Brych. „Danach habe ich gesehen: Der Ball lag im Tor.“
Der Referee hat nach seinen Angaben in der besagten Szene auch mit seinen Assistenten kommuniziert. Von Linienrichter Stefan Lupp habe es ein zustimmenden Kopfnicken gegeben. Mit dem anderen Assistenten Mark Borsch habe er via Headset gesprochen.
Das Gremium mit dem Vorsitzenden Richter Hans E. Lorenz entscheidet in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über den Einspruch von 1899 Hoffenheim gegen die Wertung des Skandalspiels vom 18. Oktober. Bayer Leverkusen hatte die Bundesliga-Partie dank eines Phantomtors von Kießling mit 2:1 gewonnen.
Kießling hatte ans Außennetz geköpft, der Ball war durch ein Loch im Netz ins Tor gelangt. Brych sagte über die kurze Unterhaltung mit dem Leverkusener Profi unmittelbar nach dem irregulären Treffer, er könne sich an den genauen Wortlaut nicht erinnern: „Sinngemäß hat er auch Zweifel an der Flugbahn des Balles geäußert. Er hat nicht gesagt, dass es kein Tor war.“ Die beiden Platzwarte von 1899 Hoffenheim hatten vor Gericht keine Erklärung für das Loch im Netz, das seit 2011 verwendet wird.