Bundesliga-Manager stützen Niersbach

Berlin (dpa) - DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat in der Affäre um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Rückendeckung aus der Bundesliga bekommen. Sein Vorgänger Theo Zwanziger, der Niersbach der Lüge bezichtigte, wurde hingegen am Wochenende von mehreren Managern scharf kritisiert.

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Zu einer möglichen Verstrickung von Franz Beckenbauer in die Affäre hielten sich die Vereine bedeckt.

Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer warf Zwanziger vor, Niersbach öffentlich in Verruf zu bringen. „Das Allerschlimmste ist, wenn Menschen über die Medien alte Rechnungen begleichen wollen. Das ist schäbig, das tut man nicht“, sagte Sammer dem TV-Sender Sky. Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen, der auch dem DFB-Vorstand angehört, sagte: „Was Doktor Zwanziger reitet, sich ständig öffentlich zu Wort zu melden, ist für mich völlig unverständlich.“ Zu Niersbach habe er nach 30 Jahren gemeinsamer Arbeit ein „riesiges Grundvertrauen“, so Bruchhagen weiter.

Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs ging davon aus, dass die Vorwürfe gegen den DFB aufgeklärt werden. „Ich bin zuversichtlich, dass die Personen, die da jetzt drin involviert sind, Erklärungen haben, und dass man das nachvollziehen kann“, sagte Allofs. Man könne es noch nicht abschließend bewerten. „Aber ich glaube, wer grundsätzlich denkt, dass wir alleine auf der Welt sind und dass bei uns alles anders läuft in der Vergangenheit und in der Zukunft, der ist sowieso nicht ganz in der Realität angekommen.“

Im Zentrum der WM-Affäre steht eine ominöse Zahlung des DFB von umgerechnet 6,7 Millionen Euro an die FIFA. Zwanziger sagte dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ dazu, es habe eine schwarze Kasse für die deutsche Bewerbung um die WM 2006 gegeben. Nach Darstellung von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach handelte es sich bei der Zahlung hingegen um eine Provision für einen FIFA-Zuschuss.