BVB auf gutem Weg zu alter Stärke
Dortmund (dpa) - Kann Borussia Dortmund dem in den vergangenen beiden Jahren übermächtigen FC Bayern wieder mehr Paroli bieten? Nach dem erfolgreichsten Saisonstart der BVB-Vereinshistorie werden die Stimmen lauter, die gar einen Zweikampf um den Titel prognostizieren.
Von solchen Prognosen hält Trainer Thomas Tuchel jedoch wenig. Gleichwohl gibt es Argumente, die dafür sprechen:
STARTBILANZ: 15 Punkte, 18:3 Tore - besser stand die Borussia nach fünf Spieltagen noch nie da. Nur in der Saison 2013/2014 gelangen ebenfalls fünf Startsiege - allerdings mit einer schlechteren Tordifferenz (+11). Doch vor zwei Jahren ging der Borussia in den folgenden Monaten die Puste aus. Am Ende lag der Rekordmeister aus München satte 19 Zähler vor dem BVB.
STABILITÄT: Es heißt, dass Meisterschaften vor allem mit einer starken Defensive gewonnen werden. So gesehen, wäre der BVB auf einem guten Weg. In den bisherigen Bundesliga-Spielen musste der BVB im Schnitt pro Punktspiel 0,6 Gegentore hinnehmen. In der vorigen Spielzeit mit zwischenzeitlicher Abstiegsgefahr waren es 1,23.
TAKTIK: Wie sein Münchner Kollege Pep Guardiola legt auch BVB-Coach Thomas Tuchel großen Wert auf eigenen Ballbesitz. Das spart im Vergleich zu der auf gnadenloses Forchecking angelegten Taktik seines Vorgängers Jürgen Klopp Kräfte. Zwar ist die Laufleistung des aktuellen Teams geringer als in der Vergangenheit, aber die Ausbeute besser. „Wir spielen konsequenter als in der Vorsaison“, kommentierte Außenverteidiger Marcel Schmelzer nach dem 3:0 über Leverkusen.
SELBSTVERTRAUEN: Selbst Rückstände werfen den neuen BVB nicht aus der Bahn. In dieser Saison lag der BVB in vier Pflichtspielen bereits hinten, konnte die Partie aber noch drehen. Und auch der durchwachsene Auftritt in der Europa League gegen Krasnodar (2:1) sorgte nicht für Nachdenklichkeit. Nur drei Tage später bot das Tuchel-Team gegen Leverkusen wieder eine Gala und feierte den elften Sieg im elften Pflichtspiel.