BVB festigt Tabellenspitze - Bayern neuer Verfolger
Düsseldorf (dpa) - Der Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft spitzt sich wieder zu einem Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München zu.
Während der BVB mit einem 3:1 gegen Hannover 96 die Tabellenführung festigte, kletterte der Rekordmeister von der Isar am 23. Spieltag mit einem 2:0 gegen den FC Schalke 04 wieder auf den zweiten Platz - hat aber weiter vier Punkte Rückstand auf den Titelverteidiger. Borussia Mönchengladbach rutschte nach dem 1:1 gegen den Hamburger SV auf den dritten Tabellenrang vor Schalke, das sich aus dem Meisterschaftsrennen zunächst verabschiedet hat.
Unbeeindruckt von dem Bayern-Erfolg im ersten Sonntagsspiel konterte der BVB eiskalt. Dabei war Robert Lewandowski (28./54. Minute) mit seinen Saisontoren 15 und 16 der Erfolgsgarant. Da nützte den Niedersachsen auch das Traumtor von Ya Konan (60.) zum 2:1-Zwischenstand nichts mehr. Für den Schlusspunkt sorgte Ivan Perisic Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 3:1.
Der FC Bayern ist nach dem Erfolg gegen Schalke wieder Verfolger Nummer eins des deutschen Meisters aus Dortmund. „Es war richtungsweisend für die ganze Mannschaft“, hofft Bayer-Chefcoach Jupp Heynckes, den BVB bis Mai noch vom Topplatz zu verdrängen. Vier Tage nach der 0:1-Pleite in der Champions League beim FC Basel ließen die Bayern keinen Zweifel daran, dass sie mit aller Macht eine Titelverteidigung des BVB verhindern wollen. „Mann des Tages“ war der überragende Franck Ribéry. Der Franzose führte mit seinen beiden Toren (36./55. Minute) die Münchner zum Erfolg.
Knapp 12 Jahre nach seinem letzten Engagement in Kaiserslautern wurde Rehhagel bei seiner Rückkehr auf die Bundesliga-Trainerbank kalt erwischt. „Jetzt müssen die Alarmglocken klingeln“, meinte der 73 Jahre alte Coach nach dem 0:3-Debakel von Hertha BSC im Duell der Aufsteiger beim FC Augsburg. Ein Doppelschlag von Torsten Oehrl sowie der Treffer von Marcel Ndjeng bescherte den Augsburgern den höchsten Bundesligasieg und den Berlinern den Sturz auf Relegationsplatz 16. Die Sorgen in der Hauptstadt sind größer denn je. „Da können drei Otto Rehhagel auf der Bank sitzen und José Mourinho noch dazu - wenn wir so weiterspielen, dann kann uns keiner helfen“, sagte Hertha-Kapitän André Mijatovic.
Immer enger wird's auch für den SC Freiburg und den 1. FC Kaiserslautern. Die Pfälzer kamen beim FSV Mainz 05 mit 0:4 böse unter die Räder und fielen auf Rang 17 zurück. Nach 13 Spielen ohne Sieg rutscht der FCK immer tiefer. „Schlechter kann es nicht mehr werden“, befand Kapitän Christian Tiffert. Derweil stärkte Vorstandschef Stefan Kuntz seinem Trainer Marco Kurz demonstrativ den Rücken. Die Rheinhessen feierten ihren Rückkehrer Mohamed Zidan, dem im vierten Spiel nacheinander der vierte Treffer gelang.
Ein bestens aufgelegter Martin Harnik, der zwei Treffer beisteuerte, besiegelte die Freiburger 1:4-Pleite beim VfB Stuttgart. „Unsere Tabellensituation ist brenzlig. Wenn wir so spielen wie in den ersten 20 Minuten, können wir in der Bundesliga nicht bestehen“, sagte SC-Kapitän Cedrick Makiadi. Sorgenfalten auch beim 1. FC Köln, der trotz des Mitwirkens von Lukas Podolski beim 0:2 im Derby gegen Bayer Leverkusen das Nachsehen hatte. „Wir sind mittendrin im Abstieg. Jetzt gilt es, sich aufzubäumen“, meinte Podolski, der nach auskuriertem Bänderanriss seinen 200. Bundesliga-Einsatz absolvierte.
Einen überraschenden 1:0-Erfolg beim SV Werder Bremen feierte der 1. FC Nürnberg. Alexander Esswein erzielte den Siegtreffer für die Franken. „Damit habe ich nicht gerechnet, dass wir verlieren“, meinte Werder-Torhüter Tim Wiese. Vor der Partie hatte der Nationaltorhüter auf einen Kantersieg für sein Team getippt. Mit der Niederlage mussten die Bremer einen empfindlichen Rückschlag im Bestreben um einen Europapokalplatz hinnehmen.
Das Personal-Puzzle von Felix Magath reicht dem VfL Wolfsburg nicht zu einem Heimsieg. Dafür kam Markus Babbel zum ersten Punktedreier als Trainer von 1899 Hoffenheim. Beim 2:1-Sieg trafen Roberto Firmino und Sven Schipplock für die Gäste. Mit Häme und Spottgesängen reagierten die Wolfsburger Fans. „Die Stimmung ist recht aggressiv“, sagte VfL-Stürmer Patrick Helmes, der mit einem verwandelten Foulelfmeter für Wolfsburg traf und damit erstmals seit dem 1. Spieltag erfolgreich war.
Borussia Mönchengladbach blieb zwar auch im 15. Heimspiel in Serie ohne Niederlage, ließ beim 1:1 gegen den HSV aber zwei Zähler im Kampf um die Bundesliga-Spitze liegen. „Es kann doch nicht jedes Spiel so laufen wie gegen Schalke, als wir den Gegner auseinandergenommen haben“, meinte Rechtsverteidiger Tony Jantschke.