Bayern zurück in der Erfolgsspur
Nach dem 2:0 über Schalke ist der Rekordmeister zurück im Kampf um den Titel.
München. Was die Verantwortlichen von dem Auftritt ihrer Mannschaft hielten, war in ihren sehr kurzen Statements abzulesen. Zum einen war da Horst Heldt, der üblicherweise sehr ausführlich zu den Fragen um den FC Schalke 04 Stellung nimmt. Doch das 0:2 (0:1) beim FC Bayern München schien ihm sprach- und ratlos zurückgelassen zu haben. „Heute besser nicht“, sagte der Schalker Manager und verzog sich in die Katakomben des Münchner Stadions.
Zum anderen war da Trainer Huub Stevens. „Wir müssen uns bei Timo Hildebrand bedanken, dass wir nicht noch höher verloren haben“, sagte der Holländer. „Das war ein verdienter Sieg der Münchner.“ Auch Stevens beeilte sich, das Stadion schnell zu verlassen.
Der Auftritt der Schalker Spieler war mutlos und uninspiriert. Lediglich eine Tormöglichkeit hatten sie sich kurz nach Wiederbeginn heraus gespielt. Dass dieses ausgerechnet Defensivspezialist Joel Matip hatte und auch zu leichtfertig vergab, sagte viel aus über das Offensivspiel. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Münchner bereits mit 1:0 durch Franck Ribéry (36.), geführt.
Und Stevens hatte nicht ohne Grund seinem Torhüter ein besonderes Lob ausgesprochen. Auch wenn Hildebrand beim ersten Gegentreffer unglücklich aussah, was der Franzose eiskalt ausnutzte, hatte der 32-Jährige mit einigen bemerkenswerten Reflexen einen deutlich höheren Rückstand verhindert.
Die zuletzt krisengeschüttelten Bayern wirbelten die Schalker durcheinander, auch weil es den Königsblauen nicht gelang, die Individualisten Ribéry und Robben auf den Außenbahnen zu neutralisieren. Auch das zweite Tor der Bayern erzielte Ribéry (55.). „Für mich war wichtig, dass die gesamte Mannschaft in der Defensive gespielt hat. Und nicht nur, dass Franck zwei Tore erzielt hat“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes erleichtert.
Die Schalker erwiesen sich als braver Gegner, der mit diesem Auftritt zeigte, dass sie nicht vom Titelgewinn träumen. „Wir haben nie davon gesprochen, dass wir Meister werden wollen. Unser Ziel ist die Champions League. Und dafür haben wir immer noch eine gute Ausgangsposition“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes. „Die Bayern haben hohes Tempo gespielt“, urteilte Christoph Metzelder, der sich zu allem Überfluss auch noch einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zuzog.