Polen-Trio macht Dortmund froh
Lewandowski, Blaszczykowski und Piszczek ebnen Weg zum 3:1-Erfolg.
Dortmund. Jürgen Klopp hat die Fähigkeit, auch nach aufregenden Spielen die Dinge schlicht herunterzubrechen. „Wir haben das Gefühl, in der Breite sehr gute Spieler zu haben. Dann schmeißen sich die Jungs in jeden Ball, als wären sie Herausforderer und nicht Meister. So gewinnt man hin und wieder Spiele“, befand Klopp.
Das Gesicht war noch gerötet, gerade hatten seine Dortmunder 3:1 (1:0) gegen Hannover 96 gewonnen. Es war ein aufregendes Spiel, ein hartes Stück Arbeit für den Meister, dessen jüngste Bilanz die eines neuen Meisters ist: 17 Mal in Folge ist der BVB nun ungeschlagen, sechs Siege in der Rückrunde, jede Verletzung eines Stammspielers wiegt ein anderer auf.
So in der achten Minute, als Ilkay Gündogan Sven Bender ersetzen musste. Einen doppelten Kieferbruch trug der 22-Jährige einst bei Arsenal davon, gegen Hannover nun: Ein unabsichtlicher Tritt von Mame Diouf ins Gesicht, Blut, eine Fahrt ins Krankenhaus — Bender wird wohl erst einmal ausfallen. Und im nächsten Spiel gegen Mainz fehlt auch der Gelb-gesperrte Kapitän Sebastian Kehl.
Dortmund spielte rund eine Stunde sehenswerten Angriffsfußball. „Spektakulär“ nannte es Klopp, der seit Sonntag als Zuarbeiter für Polens Nationaltrainer Franciszek Smuda firmiert. Denn Klopps polnische Achse lief zur Höchstform auf: Beim 1:0 (27.) eroberte Blaszczykowski den Ball in der eigenen Hälfte, Lukasz Piszczek leitete weiter auf Robert Lewandowski, der traf aus spitzem Winkel. Das 2:0: Piszczek flankte auf Blaszczykowski, der legte zurück auf Lewandowski — und der schoss sein 15. Saisontor.
Und nachdem Didier Ya Konan mit einem traumhaften Schuss in den Winkel eine Minute nach seiner Einwechslung den Anschluss hergestellt hatte (60.), lupfte Blaszczykowski in der Nachspielzeit den Ball auf Ivan Perisic — das 3:1. „Was die drei Polen gespielt haben, war nahe an hundert Prozent“, sagte Klopp.
Ein Transfer des Düsseldorfer Verteidigers Assani Lukimya zum BVB ist nicht angedacht: „Wenn man hört, wer alles kommen soll, müssten wir bald 40 Spieler im Kader haben“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. „Da ist nichts dran.“