DFB-Sportgericht sperrt Eintracht-Zuschauer aus
Frankfurt/Main (dpa) - Eintracht Frankfurt ist für die Ausschreitungen seiner Anhänger beim Heimspiel am 7. Mai gegen den 1. FC Köln (0:2) drastisch bestraft worden.
Maximal 14 000 Eintrittskarten darf der Absteiger aus der Fußball-Bundesliga für das erste Heimspiel zwischen dem 22. und 25. Juli der neuen Zweitliga-Saison an Frankfurter Zuschauer verkaufen. Zudem muss der Club nach dem Urteil des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) 25 000 Euro für einen karitativen Zweck zur Verfügung stellen. Die Eintracht hat den Richterspruch akzeptiert.
Mit dem Teilausschluss der Zuschauer ahndete das Sportgericht in einer Einzelrichter-Entscheidung gleich mehrere Vergehen der Hessen im Verlaufe der Rückrunde. Im Urteil wurden klare Auflagen erteilt, die nach einer Mitteilung der Eintracht in der kommenden Woche noch detailliert ausgearbeitet werden sollen.
Dauer-, VIP-, Frei- und Ehrenkarten müssen im Kontingent von 14 000 Tickets enthalten sein. Da der Gastverein im ersten Heimspiel in der 51 500 Zuschauer fassenden Commerzbank Arena nicht benachteiligt werden soll, stehen für die Fans 5000 Karten zur Verfügung. Für die Heimfans ist der gesamte Kurven- und Eckfahnenbereich gesperrt, auch darf es am Spieltag keinen Kartenverkauf geben.
In erster Linie führten die Vorfälle vom 7. Mai zu dem harten Urteil. Damals wurden bereits während des Spiels im Frankfurter Zuschauerblock mehr als zwei Dutzend pyrotechnische Gegenstände und Knallkörper gezündet. Nach Spielschluss hatten bis zu 200 Ultras den Innenraum gestürmt. Die Polizei rückte zu einem Großeinsatz aus. Eine mehr als eine halbe Million Euro teure Kamera und ein großer Teil der Werberbanden gingen zu Bruch.
Strafverschärfend war, dass die Eintracht „Wiederholungstäter“ ist. So wirkten sich Vorkommnisse während der Auswärtsspiele am 18. Februar in Nürnberg, am 30. April beim FSV Mainz 05 und am 14. Mai zum Saisonabschluss bei Meister Borussia Dortmund negativ aus. Bei allen drei Spielen wurde Pyrotechnik gezündet, in Mainz flog zudem ein Holzstock aufs Spielfeld.