DFL-Geschäftsführer: Keinen Hofknicks vor Bayern
Berlin (dpa) - Die Dominanz von Bayern München sollte die Konkurrenten nach Ansicht von DFL-Geschäftsführer Christian Seifert nicht einschüchtern.
Für die Bundesliga sei es nicht gefährlich, dass der FC Bayern derzeit allen davoneile, auch wenn eine Meisterschaftsentscheidung im März „ein bisschen früh“ sei. „Wenn das in den nächsten Jahren so weiterginge, würde ich mir Gedanken machen“, erklärte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Magazin „Der Spiegel“.
In Richtung der übrigen Clubs meinte er: „Gefährlich wird es erst, wenn es zur Grundeinstellung wird, dass alle aus dem Mannschaftsbus aussteigen und sofort den Hofknicks vor dem großen Meister machen, dann haben wir echte Probleme.“ Die Konkurrenten müssten sich auf ihre eigenen Stärken besinnen, so wie es etwa Borussia Dortmund oder der FSV Mainz 05 tun würden. „Wenn man aber nur immer die Bayern besonders stark redet, nimmt man etwas Druck von sich - und den eigenen Ansprüchen“, erklärte Seifert.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF, die momentane Überlegenheit des Rekordmeisters müsse man einfach akzeptieren. „Bayern spielt eine unfassbare Saison, großartig“, sagte Watzke und erklärte, warum der 24. Meistertitel bereits am Dienstag in Berlin fällig sein könnte. „Die haben 20, 22 Spieler, die absolutes Weltklasseniveau verkörpern und haben dazu einen großartigen Trainer, haben finanzielle Voraussetzungen, die sie sich selbst erarbeitet haben. Wenn wir alle die gleichen Ideen hätten, so einen Kader könnten sich trotzdem nur die Bayern leisten“, erklärte Watzke.
Während der FC Bayern und der BVB nach dem Aus von Schalke und Leverkusen im Viertelfinale der Champions League stehen, kritisierte Seifert, dass die Bundesliga im Achtelfinale der Europa League nicht mehr vertreten war. Er verwies darauf, dass acht Clubs über einen Etat von mehr als 100 Millionen Euro verfügten und viele Bundesligisten mehr finanzielle Möglichkeiten als die meisten anderen Vereine in Europa hätten. „Das sollte sich auf Dauer auch in den sportlichen Leistungen niederschlagen“, verlangte Seifert.