Die Ein-Mann-Show des Lukas Podolski

Zwei Tore des Nationalstürmers beim 3:0 gegen den chancenlosen Aufsteiger Augsburg.

Köln. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit flogen zwei bunte Heißluftballons direkt über das RheinEnergie-Stadion. 48 000 Augenpaare interessierte das mehr als das ablaufende Fußballspiel. Der 1. FC Köln führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 gegen den FC Augsburg. In der 56. Minute folgte das entscheidende 3:0 durch Slawomir Peszko, die Ballons hatten sich davongemacht. In Köln gab es nichts zu holen für die bedauernswerten Augsburger.

In der fünften Minute verletzte sich Kapitän und Abwehrchef Uwe Möhrle. Für ihn kam Gibril Sankoh. Und der Ärmste traf auf einen überragenden Lukas Podolski. In der 19. Minute ließ der Nationalspieler seinen überforderten Kontrahenten stehen wie überflüssiges Beiwerk und vollendete zum Führungstor. Nach einem vermeintlichen Foulspiel von Hajime Hosogai verwandelte Podolski den fälligen Strafstoß sicher zum 2:0 (24.). Das Spiel war damit entschieden. „Lukas Podolski macht den Unterschied zwischen diesen beiden Mannschaften“, hatte Augsburgs Trainer Jos Luhukay schon vor dem Spiel gesagt. Und sah sich nach dem 0:3 bestätigt. „Lukas macht das überragend“, kommentierte Luhukay ratlos: „Wir haben viel investiert, aber zwei große Momente von Lukas haben das Spiel entschieden.“ Sankoh nahm er in der Halbzeit frustriert wieder heraus. Und musste in der 75. Minute auch noch die Rote Karte für Torsten Oehrl verkraften.

Im zweiten Durchgang unterstrich Luhukays Mannschaft, warum sie die schwächste Offensive der Liga ist. „Wir spielen bis zum Strafraum gut, aber wir machen keine Tore“, klagte Luhukay. Das Team von Stale Solbakken tat nicht mehr, als einen Konter eiskalt mit dem dritten Tor abzuschließen und den Schlusspfiff abzuwarten. „Lukas ist ein überragender Fußballspieler“, erkannte Augsburgs Manager Andreas Rettig. Als er noch Manager in Köln war, tat dieser Podolski dort seine ersten Schritte.

Als Stale Solbakken gefragt wird, ob die Abhängigkeit von Podolski nicht nachteilig für seine Mannschaft sei, sagte der Norweger lächelnd: „Ich werde ihm deshalb aber nicht sagen, dass er aufhören soll, Tore zu schießen. Wir haben das Spiel nach dem zweiten Tor kontrolliert. Gut gespielt haben wir nicht.“ Nur fünf Schüsse kamen auf das Tor von Simon Jentzsch. Drei Tore resultierten daraus. „Im zweiten Durchgang haben wir nachgelassen“, erkannte auch Podolski. Andreas Rettig hat vor dem Bayern-Spiel andere Sorgen: „Auch wenn wir gewonnen hätten, Favorit gegen die Bayern sind wir sicher nicht.“