Fußball-Bundesliga Doppeltorschütze lässt St. Pauli gegen Union jubeln

Hamburg · Der FC St. Pauli feiert einen Erfolg im Abstiegskampf. Mit dem direkten Konkurrenten aus Berlin ziehen die Hamburger in der Tabelle gleich. Wo ist der Baumgart-Effekt bei Union?

St. Paulis Morgan Guilavogui feiert sein Tor zum 1:0.

Foto: Christian Charisius/dpa

Der FC St. Pauli hat dank seines Doppeltorschützen Morgan Guilavogui einen bedeutenden Erfolg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gefeiert. Im Duell der Tabellennachbarn trotzten die Hanseaten ihrer Heimschwäche und bezwangen den 1. FC Union Berlin mit 3:0 (1:0). Der im Sommer zum Kiez-Club gewechselte Franzose Guilavogui (31. Minute/51.) verzückte mit seinen beiden Toren die Heim-Fans unter den 29.546 Zuschauern im Millerntor-Stadion. Das Tor zum Endstand gelang Danel Sinani (90.+3).

Die Hamburger, die erst ihren zweiten Sieg daheim holten, zogen in der Tabelle punktgleich mit Union und bauten ihren Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang auf sechs Punkte aus. Der Club aus der Hauptstadt blieb über weite Strecken blass und verpasste es, sich vom Tabellenkeller klar zu distanzieren. Unter Steffen Baumgart lautet die Bilanz seit dessen Engagement zum neuen Jahr: Drei Niederlagen, ein Sieg.

St. Paulis Blessin setzt auf Winter-Zugang Weißhaupt

St. Paulis Morgan Guilavogui (r) feiert sein Tor zum 1:0 mit Noah Weißhaupt.

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Baumgarts Kollege Alexander Blessin freute sich darüber, wieder auf den seit Anfang Oktober fehlenden Offensivspieler Elias Saad im Kader zu setzen. Neben ihm auf der Bank nahm auch Oladapo Afolayan Platz. Das Duo hatte den Hanseaten vergangene Saison zum Aufstieg verholfen. Blessin begann allerdings auf Linksaußen mit dem flinken Winter-Zugang Noah Weißhaupt.

Baumgart setzte auf die Elf, die zuletzt Mainz 2:1 besiegt hatte. Darunter auch Aljoscha Kemlein. Der hoch veranlagte 20 Jahre alte Mittelfeldspieler kehrte zu seinem früheren Arbeitgeber zurück. In der Rückrunde der Saison 2023/24 war er an den Kiez-Club verliehen - und wurde dort Leistungsträger in der Aufstiegssaison.

Beide Teams schienen sich der winkenden Punkte-Ausbeute gegen einen Konkurrenten bewusst und begannen aktiv. Allerdings entstanden zunächst keine nennenswerten Torchancen. Dennoch fehlte es der Partie nicht an feurigen Zweikämpfen und der nötigen Mentalität.

Mit 106 km/h ins Glück: Guilavogui trifft

Nach etwas mehr als 26 Minuten erhielt das Spiel seine verdiente erste Großchance. Und zwar dank der Gastgeber: Guilavogui streifte mit seinem Versuch die Latte und verpasste den Führungstreffer. Kurz darauf prüfte Kapitän Jackson Irvine Union-Torwart Alexander Schwolow.

Beide Hamburger waren dann am Führungstreffer beteiligt. Der australische Nationalspieler Irvine setzte seinen Mitspieler durch einen cleveren Pass in Szene. Und Guilavogui erzielte mit einem strammen Schuss aus spitzem Winkel das erste Tor des Abends. Das offizielle Ligaportal nannte eine Schussgeschwindigkeit von 106,89 Kilometern pro Stunde.

Die Berliner starteten furios in die zweite Hälfte. St. Paulis Hauke Wahl warf sich in den frei zum Tor stehenden Jordan und lenkte den Ball neben das Tor. Kurz nach einer Offensivaktion der Gäste schalteten die Hanseaten viel zu schnell für die schlecht gestaffelte Union-Defensive um. Der starke Johannes Eggestein bediente den komplett freien Guilavogui, der locker den zweiten Treffer erzielte.

Die Chance, die Nerven der Hamburger in der Schlussphase mehr zu schonen, hatte Afolayan, er vergab aber in der 82. mit einem Heber aus kurzer Distanz. Die Gäste wurden ihrerseits vor allem bei Standardsituationen gefährlich, für einen Treffer des Teams vom ehemaligen Stürmer Baumgart reichte es aber nicht. Stattdessen traf St. Pauli in der Nachspielzeit noch mal.

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(dpa)