Dortmunds B-Elf festigt Rang zwei

Dortmund (dpa) - Den letzten Akt des Titelverlustes konnte Jürgen Klopp locker verschmerzen. Bester Laune gratulierte der Dortmunder Trainer dem FC Bayern zur frühen Meisterschaft. Das 4:2 (1:2) seiner B-Elf gegen Augsburg machte vieles leichter.

Obwohl sieben Stammkräfte für das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag gegen Malaga geschont wurden, festigte der BVB den zweiten Platz. Zur Erleichterung des Fußball-Lehrers, der mit seiner großen Rotation hohes Risiko gegangen war: „Das war ein Charaktertest, den die Mannschaft bestanden hat. Es war wichtig, dass wir zwischen zwei Champions-League-Partien Fußball spielen, um zu gewinnen.“

Der Blick auf die Tabelle stellte den Coach trotz des großen Rückstandes auf die Münchner zufrieden. Immerhin konnte der entthronte Titelverteidiger den Vorsprung zum Dritten aus Leverkusen auf sechs Punkte ausbauen und dürfte die Saison damit zumindest in der Rolle des Kronprinzen beenden. Generös verteilte Klopp Komplimente an Bayern-Trainer Jupp Heynckes: „Jupp, das war eine außergewöhnliche Saison. Deine Mannschaft hat fast alles richtig gemacht“, kommentierte er, konnte sich aber eine kleine Kampfansage an den Branchenführer nicht verkneifen: „Ich hoffe, wir können den Abstand in der kommenden Saison ein wenig geringer gestalten.“

Dank der Treffer von Julian Schieber (22./52. Minute), Neven Subotic (64.) und Robert Lewandowski (90.+2) feierte der BVB eine erfolgreiche Generalprobe für das Rückspiel gegen Malaga. Sebastian Kehl wertete den Arbeitssieg als ermutigend: „Es war gut, dass wir die Chance zur Rotation hatten und dadurch Kräfte sparen konnten. Deshalb bin ich zuversichtlich für Dienstag“, kommentierte der Kapitän. Mit Bezug auf den Chancenwucher beim 0:0 drei Tage zuvor in Spanien fügte er an: „Außerdem haben wir heute gezeigt, dass wir Tore schießen können.“

Noch zur Halbzeit schien es, als hätte Klopp zu viel riskiert. Obwohl der BVB 30 Minuten das Geschehen kontrolliert hatte, stand es 1:2. Das Fehlen von Stars wie Ilkay Gündogan, Mario Götze, Robert Lewandowski und Marco Reus machte sich negativ bemerkbar. Mit einem Doppelschlag durch Daniel Baier (43.) und Kevin Vogt (44.) kurz vor der Pause stellten die Ausburger den Spielverlauf auf den Kopf. Der Pausenstand verblüffte selbst Gäste-Coach Markus Weinzierl: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. Das Schlimme war, dass wir trotzdem führten.“

Erst mit der Einwechslung von Götze und Lewandowski, der zum zehnten Mal in der Liga nacheinander traf, wendete sich das Blatt zugunsten der Borussia. „Die Mannschaft brauchte Impulse von draußen“, begründete Klopp seine Korrekturen. Nur wenige Sekunden nach dieser Maßnahme sorgte Schieber mit seinem dritten Saisontreffer für das 2:2. Zwei weitere Tore seines Teams ließen Klopp aufatmen. Seinen Umbau begründete er mit dem großen Substanzverlust der Stammspieler: „Man kann auch mal Glück haben mit seinen Entscheidungen. Ich wusste, was für ein hartes Spiel es wird. Das hätten wir mit der anderen Mannschaft nicht geschafft.“

Anders als Klopp hatte sein Gegenüber Weinzierl reichlich Grund zur Klage. Schließlich vergab sein Team im offenen Schlagabtausch der Schlussphase beste Möglichkeiten. So versagten Jan Moravek, der in der 55. Minute frei vor Mitchell Langerak auftauchte, die Nerven. „Ich bin nicht zufrieden, weil es möglich war, hier zu punkten“, monierte der Coach. Nach zwei Niederlagen in Serie beträgt der Vorsprung des Tabellen-16. auf den Vorletzten Hoffenheim nur noch einen Punkt. Torschütze Vogt gab sich dennoch kämpferisch: „Wir sind weiterhin vom Klassenerhalt überzeugt.“