Ein Quartett sehnt den ersten Sieg herbei

Stuttgart (dpa) - Robin Dutt spricht aus, was auch seine Kollegen aus dem Tabellenkeller denken. „Wir brauchen den Türöffner in die Saison“, sagt der Trainer von Werder Bremen vor dem Spiel des Tabellen-16. beim VfL Wolfsburg am Samstag.

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Wie der Ex-Champion aus Bremen (3 Punkte) sind vor dem sechsten Spieltag auch der einen Platz besser notierte SC Freiburg (3) und die zwei Alt-Meister VfB Stuttgart (17./2) und Hamburger SV (18./2) noch ohne Sieg. Schlusslicht HSV wartet sogar noch auf den ersten Treffer.

Bei der Suche nach dem Schlüssel zum Erfolg setzt HSV-Coach Josef Zinnbauer vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt auf die Faktoren Zufall und Wahrscheinlichkeit: „Irgendwann rutscht auch mal einer rein, und wenn die Mannschaft so weiterarbeitet, kriegen wir es auch hin.“

Torjäger a.D. Pierre-Michel Lasogga, der in der vergangenen Saison 13 Mal traf, glaubt an die Worte von Motivator Zinnbauer. „Der größte Fehler wäre es, jetzt zu viel nachzudenken“, meinte der 8,5 Millionen Euro teure Stürmer in der „Bild“-Zeitung. „Ich rackere, ich arbeite - das wird bald belohnt.“ Immerhin haben sich die Voraussetzungen für Erfolge unter dem Nachfolger von Mirko Slomka verbessert. Der HSV spielt mutiger und engagierter, aber eben nicht zwingend genug.

Der miese Saisonstart hatte in Hamburg zum Trainerwechsel geführt, im nicht minder aufgeregten Stuttgart musste Sportvorstand Fredi Bobic gehen. Trotz der Knall-auf-Fall-Ablösung des VfB-Managers vor dem Spiel am Mittwoch in Dortmund erkämpften die Schwaben ein 2:2. VfB-Aufsichtsratschef Joachim Schmidt hofft auf weitere positive Effekte: „Was ich mir verspreche, ist ein Neubeginn. Natürlich ist die Mannschaft dieselbe Mannschaft. Wir werden nicht die Spieler verändern oder den Trainer verändern. Aber wir glauben, dass wir kurz- und mittelfristig letztendlich besser aufgestellt sein werden.“ Trainer Armin Veh konstatiert vor dem Heimspiel am Samstag gegen Hannover 96 einen Aufwärtstrend: „Wir steigern uns.“

Während HSV und VfB ein von Panik befeuerter Aktionismus in der Vereinsführung und anfangs schlechte Leistungen der Mannschaften eint, sehen die Parallelen in Freiburg und Bremen diametral entgegengesetzt aus. Bei Werder und Sport-Club regiert in diesen Tagen nicht das Chaos, sondern wie so oft in der Vergangenheit ist Ruhe oberste Funktionärspflicht.

Die Vorstellungen der Spieler bieten hier wie dort auch nicht wirklich Grund zum Wehklagen, beide Teams spielen ansprechenden Fußball, befinden sich wegen vermeidbarer Gegentore aber in einer veritablen Ergebniskrise. „Es hapert am Zweikampfverhalten, das seit 15 Monaten Bestandteil des Trainings ist. Diese Aussetzer bringen uns immer wieder um unseren Lohn“, sagt Dutt nach dem schlechtesten Saisonstart seit 38 Jahren. „Die Tabelle sieht blöd aus, aber das ist schnell zu korrigieren. Wir müssen nach vorne gucken und die bislang positive Stimmung beibehalten“, mahnt Werder-Sportchef Thomas Eichin.

Der Freiburger Trainer Christian Streich meinte nach dem 3:3 in Hoffenheim, wo die Freiburger zum zweiten Mal in einer Woche den Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit kassierten: „Es wäre halt schön, wenn du mal ein Spiel gewinnst, in dem du ein paar Sekunden vor Schluss führst. Wir müssen halt auch mal ein Spiel gewinnen, um damit unsere Bundesliga-Tauglichkeit nachzuweisen.“ Zuhause gegen Bayer Leverkusen am Samstag soll die Übung gelingen.