Ein Sieg für das Gemüt
Auf den Sieg gegen Madrid folgt ein Sieg bei den Bayern. Und am Dienstag kommt Wolfsburg im Pokal.
München. Er kann es doch. Abgeklärt netzte Henrich Mkhitaryan gegen Bayerns Nationaltorhüter Manuel Neuer ein. Ausgerechnet der Armenier, beim Dortmunder Champions-League-K.o. gegen Real Madrid als Chancentod verschrien, brachte den BVB in München auf die Siegerstraße. „Es waren schwierige Momente diese Woche“, gestand Mkhitaryan. „Er hat das mehr als verdient“, sagte sein Trainer Jürgen Klopp. Auch Kapitän Sebastian Kehl schöpfte aus dem Sieg beim FC Bayern Mut. Wohl auch über die Saison hinaus: „Das war ein Ausrufezeichen. Die Bayern sind schlagbar, das tut uns sehr gut.“ Dortmund — so die verloren geglaubte Botschaft dieses Spiels - kann mehr als mithalten.
Klopp sprach von einer „außergewöhnlichen Woche“ mit Siegen gegen Real Madrid (2:0) und die Bayern. „Das war brutal harte Arbeit. Die drei Punkte gegen Bayern sind fast Bonuspunkte für uns“, resümierte er mit Blick auf Platz zwei, die praktisch fixe direkte Champions-League-Teilnahme und den Rückenwind für das Pokal-Halbfinale am Dienstag gegen den VfL Wolfsburg. „Nach Berlin zu kommen, ist das große Ziel“, befand Klopp.
Am 17. Mai könnte es in der Hauptstadt zu einem großen Endspiel-Duell Bayern gegen Dortmund kommen. Dann dürften sich auch die Münchener wieder anders präsentieren. Am Samstag ließen sie sich auskontern und abschießen von Henrich Mkhitaryan, dem vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw wieder in WM-Form agierenden Marco Reus sowie Youngster Jonas Hofmann. Klopp konnte sich sogar den Luxus leisten, den im Sommer nach München wechselnden Torjäger Robert Lewandowski erst zu bringen, als das Spiel längst entschieden war.
Lewandowski nahm es seinem Chef nicht übel. Zumal es im Kampf um die Torjäger-Kanone der Bundesliga beim 17:17 zwischen ihm und Bayerns Mario Mandzukic blieb. „Wir haben noch die Chance auf den Pokalgewinn in dieser Saison. Es wäre gut, wenn wir das Finale spielen und dann gewinnen“, erklärte Lewandowski.
Dortmund gegen Bayern im Berliner Olympiastadion — diese Bühne würde dem 25-Jährigen für sein Abschiedsspiel im BVB-Trikot gegen die künftigen Kollegen gefallen: „Das wäre ein sehr gutes Finale!“
Einen guten Abschluss soll nach dem Willen von BVB-Präsident Reinhard Rauball auch der Streit zwischen Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und den Verantwortlichen des FC Bayern München um das Zwei-Millionen-Darlehen der Münchener für die Borussia von 2004 finden. „Wir sind alle der Meinung, dass wir das beenden sollten. Ich habe lange mit Hoeneß, Rummenigge und Watzke gesprochen“, sagte der Borussia-Präsident am Sonntag.