Eintracht bastelt an Bundesliga-Rückkehr

Frankfurt/Main (dpa) - Die Tränen der Enttäuschung sind getrocknet, nun werden die Ärmel hochgekrempelt. Nach dem vierten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte will Eintracht Frankfurt den Totalschaden möglichst schnell beheben und sofort in die Beletage des deutschen Fußballs zurückkehren.

Am Montag begannen die Aufräumarbeiten beim tief gefallenen Bundesliga-Gründungsmitglied, das vor einer einschneidenden Zäsur steht. „Wir werden jeden Stein umdrehen“, kündigte Eintracht-Präsident Peter Fischer vor der richtungsweisenden Aufsichtsratssitzung am Montagabend an. Und Vizepräsident Axel Hellmann erklärte: „Ein einfaches weiter so kann es nicht geben.“

Auf den künftig nur noch als Vorstandschef agierenden Heribert Bruchhagen, der seit Wochen zweigleisig geplant hat, wartet eine Herkulesaufgabe. Weil die Saisonvorbereitung bereits in drei Wochen beginnt, muss der 62-Jährige schnellstmöglich einen Sportdirektor installieren, einen neuen Trainer verpflichten und eine fähige Zweitliga-Mannschaft zusammenstellen.

Obwohl 18 Profis einen Vertrag für die 2. Liga besitzen, besteht akuter Handlungsbedarf. „Einige Spieler haben doch erhebliche individuelle Schwächen. Es ist nicht meine Aufgabe, einzelne Spieler in der Öffentlichkeit zu kritisieren, aber wir haben doch ein starkes Leistungsgefälle in der Mannschaft gehabt“, sagte Bruchhagen.

Die Eintracht muss zudem fürchten, vor allem ihre Leistungsträger oder hoffnungsvollen Talente zu verlieren. Kapitän Patrick Ochs ist bereits für drei Millionen Euro an den VfL Wolfsburg verkauft worden. Maik Franz, der wie Chris, Halil Altintop und Torwart Ralf Fährmann keinen Zweitligavertrag besitzt, soll beim Aufsteiger Hertha BSC hoch im Kurs stehen. Der VfB Stuttgart buhlt um die Dienste von Sebastian Jung und Sebastian Rode, der vom mit großer Wahrscheinlichkeit scheidenden Trainer Christoph Daum als Juwel bezeichnet wurde. Und Torjäger Theofanis Gekas besitzt eine Ausstiegsklausel.

Immerhin haben einige Profis wie Pirmin Schwegler oder Ioannis Amanatidis ihr Bleiben angekündigt. „Wir müssen einen Schnitt machen und ausmisten. Und dann ist hoffentlich das Potenzial da, um direkt wieder aufzusteigen“, sagte der Grieche.

Doch das wird keine leichte Aufgabe. Zwar ist der Verein finanziell gesund, aber der Personaletat muss deutlich von rund 28 Millionen Euro auf etwa 19 Millionen Euro heruntergefahren werden. „Das macht die Sache schwer“, sagte Bruchhagen, der sich dennoch zuversichtlich gab: „Ich denke, dass wir die nötige Qualität haben, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen.“