Elia schon in Turin - Zehn Millionen für HSV-Neue?
Hamburg (dpa) - Der Wechsel von Eljero Elia vom Bundesligisten Hamburger SV zu Juventus Turin ist nahezu perfekt. Wie der HSV bestätigte, ist sich der niederländische Nationalspieler mit den Italienern einig geworden und sollte nach den ärztlichen Untersuchungen einen Vertrag unterschreiben.
Die Ablöse soll um die zehn Millionen Euro betragen. „Die zehn Millionen sind bei uns noch nicht angekommen“, sagte Mediendirektor Jörn Wolf, man sei in den Gesprächen aber dicht beieinander.
Italienische Zeitungen berichteten, der zuletzt stets unter seinen Möglichkeiten spielende 24-Jährige Elia solle bei Juve rund zwei Millionen Euro netto verdienen. Der HSV will mit dem eingenommenen Geld bis zum Transferschluss am Mittwoch noch ein bis zwei Profis holen. „Elia hat uns immer etwas Besonderes versprochen, nun geht er“, lautete das trockene Fazit von Michael Oenning. Der HSV-Trainer hatte ebenso wie seine Vorgänger versucht, in vielen Einzelgesprächen auf den sensiblen, aber äußerst schwierigen Jung-Star einzuwirken.
Seit dem schweren Foul des Mainzers Nikolce Noveski Ende 2009 und der anschließenden langwierigen Knöchelverletzung fand Elia nie wieder zu seiner Form zurück und fühlte sich in der Mannschaft nicht mehr ernst genommen. Nach zwei Jahren an der Elbe macht der Tattoo-Fan nun Platz für Neue, die in einem Wettlauf mit der Zeit zum Bundesliga-Schlusslicht geholt werden sollen.
Die Rede ist von einem Flügelspieler und einem Spielmacher. „Wir müssen reagieren und wir haben Ideen“, sagte Oenning, der froh über die zweiwöchige Länderspielpause ist. In zwei Testspielen am Mittwoch beim FC Bremerhaven und am Samstag beim Schweizer Erstligisten FC Luzern will er die Formation für das nächste Bundesligaspiel am 10. September bei Werder Bremen finden. Nach dem Ausfall von Son Heung-Min müssen sich Paolo Guerrero und Mladen Petric im Sturm wieder einspielen.
Verkauft werden könnte auf die Schnelle auch noch Guy Demel, der nur bei den Amateuren trainiert, aber ein Profi-Gehalt kassiert. Sportdirektor Frank Arnesen arbeitet mit Hochdruck an den letzten Ergänzungen des deutlich verjüngten Kaders. Dabei geht es für ihn auch darum, die Chelsea-lastige Transferpolitik mit fünf Neuzugängen von seinem früheren Club nachzubessern.