Ex-FIFA-Referees: Keine Schiedsrichterbenotung
Köln (dpa) - Die beiden ehemaligen deutschen FIFA-Referees Bernd Heynemann und Jürgen Aust haben im Zusammenhang mit der Diskussion um die Belastung der Bundesliga-Unparteiischen die Benotung von Schiedsrichtern kritisiert.
„Die Punktnoten, die in den Sonntags- oder Montagszeitungen vergeben werden, die spiegeln nicht die Leistungen eines Schiedsrichters wider“, sagte Aust in dem WDR-Hintergrundmagazin „Sport Inside“, „und ich glaube nicht, dass die Benotung Einfluss hat.“
Es sei ganz klar: Wenn die Note in den Zeitungen schlecht sei, werde auch automatisch der Referee als schlecht dargestellt. „Auf solche Informationen sollte man verzichten“, sagte Aust, der von 1990 bis 2003 insgesamt 161 Partien der Fußball-Bundesliga leitete.
Eine Reform des bisher beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) angesiedelten Schiedsrichterwesens fordert angesichts der jüngsten Skandale und Turbulenzen indes Heynemann. „So, wie vor einigen Jahren die Pyramidenspitze abgetrennt wurde, sprich dass die 1. und 2. Bundesliga zur DFL wurde, so sollte man überlegen, auch einen Spitzenschiedsrichterpool zu schaffen, um bestimmten Sachen imagemäßig anders zu begegnen“, meinte er. Heynemann pfiff von 1980 bis 2001 insgesamt 249 DDR-Oberliga- und Bundesligaspiele.