Stanis triste Hamburg-Rückkehr
Hamburg (dpa) - So ein Spaßvogel wie einst im Februar ist Holger Stanislawski nicht mehr. Der ehemalige St.-Pauli-Coach verließ vor neun Monaten nach dem legendären 1:0 im Stadtderby gegen den Hamburger SV als Held den Volkspark.
Nun machte der 42-Jährige einen gezeichneten Eindruck und stieg nach der vierten Auswärtsniederlage (0:2) nacheinander nachdenklich in den Hoffenheimer Mannschaftsbus. An eine Verlängerung des Kurztrips in seine Heimatstadt und ein kurzes Abschalten in Hamburg-Bramfeld bei Ehefrau und Hund war gar nicht zu denken. Ob er denn viele alte Bekannte getroffen habe? „Klar ist das meine Geburtsstadt, aber es ist ein Auswärtsspiel und ich muss alles andere ausblenden. Ich bin Bundesliga-Trainer und beschäftige mich nicht damit, langsam durch die Reihen zu gehen und Leute zu begrüßen“, antworte Stani auf die vielen Fragen nach seinem Gemütszustand bei der Rückkehr an die Elbe. Und das, obwohl er 50 Karten für Freunde besorgen musste.
Es war ihm anzumerken, dass das Hoffenheimer Ensemble noch lange nicht das umsetzt, was er von ihnen verlangt: mehr Spaß und Kampf. Nicht gierig genug seien Beck und Co., lautet sein Vorwurf, auch wenn er beteuert, nun nicht mit der Streitaxt durch die Kabine zu laufen.