Ex-Präsident Hunke will wieder in HSV-Aufsichtsrat
Hamburg (dpa) - Jürgen Hunke will erneut für einen Posten im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV kandidieren.
„Ich werde mich noch in dieser Woche auf die Kandidatenliste setzen lassen“, kündigte der ehemalige HSV-Präsident in einem Interview der „Sport Bild“ an. „Es gibt eine große Unzufriedenheit unter den Mitgliedern, der Verein ist teilweise zerrissen. Der Argwohn wächst, weil man die Fakten nicht kennt. Das Wichtigste im HSV ist, dass es endlich wieder eine kritische und konstruktive Opposition gibt“, begründete der 67-Jährige seinen Entschluss, bei der am 9. Januar 2011 anstehenden Aufsichtsratswahl anzutreten.
Clubchef Bernd Hoffmann und dessen Vorstandskollegen unterstellt Hunke, der von November 2000 bis Oktober 2003 Präsident und in der Folge bis November 2009 im HSV-Aufsichtsrat gewesen war, eine „bewusste Verschleierung der tatsächlichen Finanzlage“. Selbst als Mitglied des Finanzausschusses habe er nicht herausgefunden, „wie hoch die Vorstandsgehälter wirklich sind“ und „wofür welche Prämien gezahlt“ wurden. Dies sei mit formalen Gründen abgelehnt worden. „So handelt nur, wer etwas zu verstecken hat“, sagte der als Hoffmann- Gegner bekannte Unternehmer.
Hoffmann trat unterdessen Berichten von einem drohenden Millionen- Loch entgegen, sollte der HSV am Saisonende die lukrativen Europacup- Plätze erneut verpassen. „Wir haben einen Etat von ungefähr 150 Millionen Euro, und wir werden ein positives Ergebnis machen. Dafür müssen wir auch keinen Spieler verkaufen“, sagte der Vorstandschef der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). In der kommenden Woche will er die Bilanz für die Saison 2009/2010 vorlegen. Das Plus soll sich auf einen Betrag zwischen einer halben und einer Million Euro belaufen.