FC Bayern baut Führung aus - Hamburg feiert Derbysieg

Hamburg (dpa) - Nervenstark und erfolgreich - der FC Bayern München ist auf dem Weg zur 23. deutschen Meisterschaft kaum noch zu stoppen. Mit dem 2:0 (0:0) beim VfB Stuttgart nutzte der souveräne Spitzenreiter die Gunst der Stunde und baute seine Führung auf Verfolger Leverkusen auf elf Punkte aus.

Mario Mandzukic brach mit seinem 12. Saisontreffer zu Beginn der 2. Halbzeit den Widerstand der bis dahin gleichwertigen Schwaben. Thomas Müller (72. Minute) machte den am Ende verdienten Erfolg der Gäste perfekt, die das Spiel nach Gelb-Rot für Martin Harnik in Unterzahl beenden mussten. Ein schlimmer Fauxpas von VfB-Verteidiger Cristian Molinaro brachte die Bayern in der 50. Minute auf die Siegerstraße. Nach einem verunglückten Rückpass sprintete Mandzukic dazwischen, umkurvte VfB-Torhüter Sven Ulreich und markierte seinen zwölften Saisontreffer. Mandzukic war auch am zweiten Tor der Münchner beteiligt, als er für Müller auflegte . Für die Bayern war es bereits der achte Sieg im neunten Auswärtsspiel der Saison.

„Meine Mannschaft hat von Anfang an sehr konzentriert gespielt und kaum etwas zugelassen. In der ersten Halbzeit hat noch ein wenig Esprit und Durchsetzungsvermögen gefehlt. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes und Nationalspieler Toni Kroos ergänzte: „Fußballerisch war es bereits deutlich besser als gegen Fürth, aber die ganz großen Chancen haben gefehlt.“

Mit einem Sieg im 98. Bundesliga-Nordderby hatte der Hamburger SV zuvor die Europacup-Plätze wieder ins Visier genommen. Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink kam gegen Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga zu einem 3:2 (1:1). Als Tabellenneunter liegt der HSV nur noch einen Zähler hinter dem sechstplatzierten FC Schalke 04. Die Bremer waren durch Assani Lukimya in Führung gegangen (9. Minute), doch Heung-Min Son (22.), Dennis Aogo (46.) und Artjoms Rudnevs (52.) drehten für den HSV das Spiel. Der Werder-Anschlusstreffer durch Sokratis Papastathopoulos (55.) war zu wenig.

Die Bremer Clemens Fritz (80.) und Marko Arnautovic (90.) sahen Gelb-Rote Karten. Werder liegt mit 22 Punkten auf Platz zwölf. Zugleich beendete der HSV die jüngste Pleitenserie gegen den Rivalen von der Weser und vermieste Bremens Trainer Thomas Schaaf dessen 50. Duell gegen die Hamburger.

„Der HSV hat ein Tor mehr geschossen, das war das Entscheidende“, analysierte Schaaf lapidar. „Wir waren kurz nach der Halbzeit nicht so präsent, wie wir das gebraucht hätten. Wir haben leider unsere Möglichkeiten nicht nutzen können.“. Zum Tor von Aogo, bei dem der Hamburger den Ball ungeahndet mit dem Oberarm geführt hatte, sagte der Coach: „Wenn es Hand ist, ist es Hand, dann muss man pfeifen.“

Aogo sprach nach dem Schlusspfiff beim Blick auf die TV-Bilder von „ein bisschen Glück, dass der Schiri das nicht gesehen hat“. Fink sagte nach seinem ersten Derby-Erfolg über Bremen: „Wir sind eine Stufe weiter, weil unsere Mannschaft mit Rückschlägen umgehen kann. Das war wichtig, dass die Jungs ein 0:1 wegstecken können.“ Torhüter René Adler flachste zum zweiten Gegentor, bei dem er einen zentralen Schuss von Sokratis unter seinem Körper durchflutschen ließ: „Da merkt man, dass ich alt werde und nicht so schnell runterkomme.“