FCK-Fanvertretung und Niersbach verurteilen Schmährufe
Kaiserslautern (dpa) - Die Fanvertretung des 1. FC Kaiserslautern hat sich bei der Mannschaft des Fußball-Bundesligisten für den rassistischen und antisemitischen Vorfall gegen den israelischen Profi Itay Shechter entschuldigt.
„Die Fanvertretung distanziert sich von rassistischen, diskriminierenden und antisemitischen Äußerungen in jeglicher Form“, hieß es in einem Schreiben. „Die Äußerung, die gegenüber der Mannschaft von einem Einzelnen getroffen wurde, spiegelt in keinster Weise die Meinung der Fangemeinschaft des 1. FC Kaiserslautern e.V. wider.“
Auch der designierte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat die antisemitischen Schmähungen verurteilt. „Gemeinsam mit dem Präsidenten ist es mir wichtig, für den gesamten DFB zu unterstreichen, dass solche Vorgänge in keinster Weise zu tolerieren sind und wir dem bereits im Ansatz entschlossen entgegenwirken müssen“, sagte Niersbach. „Antisemitismus und Rassismus dürfen im Fußball keinen Platz haben“, betonte er.
Laut Verein war es am Sonntag zu dem Vorfall einen Tag nach dem 0:4 in Mainz beim Auslaufen der Mannschaft vor rund 100 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion gekommen. Shechter war von einem Mann aus einer Gruppe von fünf Personen beschimpft worden. „Es handelt sich um einschlägig vorbestrafte, mit Stadionverbot belegte Personen aus der Hooligan-Szene“, sagte Clubsprecher Christian Gruber.
„Rassismus hat beim FCK überhaupt keinen Platz. Wir werden dafür sorgen, dass diese Typen bestraft werden“, hatte der Vorstandschef Stefan Kuntz in einer ersten Reaktion betont. Auch Ministerpräsident Kurt Beck war entsetzt. „Das ist widerlich“, sagte er. „Dafür schämt man sich.“ Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen.
„Das Bild, das in der Presse durch das Fehlverhalten einiger weniger dargestellt wird, ist nicht im Sinne der Fanvertretung und auch nicht im Sinne eines jeden Fans des 1.FC Kaiserslautern e.V., deren Interessen wir als ihre gewählten Vertreter repräsentieren“, hieß es abschließend in dem Fan-Brief.