Fernduell um Europa - Augsburg macht Druck auf Mainz
Mainz (dpa) - Im Fernduell um Europa hat die Finanzabteilung des FC Augsburg schon Anweisungen für den Fall der Fälle.
„Es ist alles geklärt, was die Prämien angeht“, verriet FCA-Mittelfeldspieler Daniel Baier vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga und dem Kampf mit dem FSV Mainz 05 um den letzten noch freien Platz zur Qualifikation für die Europa League.
Die Mainzer gehen mit einem Punkt Vorsprung auf die Zielgerade und müssen am Samstag nur gegen den abstiegsbedrohten Hamburger SV gewinnen. Bei einem Patzer der Rheinhessen aber könnte Augsburg mit einem Erfolg gegen sorgenfreie Frankfurter noch vorbeiziehen.
„Man muss sich die Tabelle auf der Zunge zergehen lassen. Es ist der letzte Spieltag, und der FC Augsburg spielt um Europa“, sagte Trainer Markus Weinzierl und fügte hinzu: „Wenn es am Ende Platz acht wird, sind wir glücklich. Wenn es mehr wird, sind wir überglücklich.“
Für die Mainzer dagegen wäre Platz acht schon eher eine Enttäuschung. Selbstbewusst und offensiv wie selten gibt sich 05-Coach Thomas Tuchel. „Wir wollen aus einer sehr guten Saison eine ganz besondere machen. Wir verteidigen Platz sieben mit aller Macht“, sagte er.
Top-Kandidaten für die Europa League waren beide Clubs vor der Saison nicht. Die Überraschungsteams verdienten sich den permanenten Aufenthalt in der ersten Hälfte der Tabelle durch konstante Leistungen. Gekonnt gingen beide Clubs mit kleinen Durchhängern um. Das Verdienst von Trainern mit Weitblick und Präsidien, die nicht gleich beim ersten Gegenwind nervös werden.
Beide Trainer sind „Bessermacher“. In Augsburg schaffte André Hahn den Sprung in den Kader der Nationalmannschaft und zu Borussia Mönchengladbach. Auch Tobias Werner oder Daniel Baier schoben sich in den Fokus. In Mainz spielt der 20-jährige Sebastian Geis wie ein Routinier. Auch der in Stuttgart verkannte Shinji Okazaki blühte auf und erzielte bereits 14 Treffer - mehr schaffte nie ein Japaner in einer Bundesliga-Saison.
Nun wollen beide Clubs auch den letzten Schritt machen. „Jetzt muss es rund gehen. Das ist ein Highlight, das wir viele Jahre nicht hatten. Wir freuen uns drauf“, erklärte Mainz-Manager Christian Heidel. Zuversichtlich macht Trainer und Manager die Heimbilanz von 8:0-Toren und neun Punkten aus den letzten drei Begegnungen. „Wir denken im Spiel gegen den HSV nur an uns“, sagte Heidel.
Aber auch die Augsburger mobilisieren noch einmal alle Kräfte für den größten Erfolg in der Club-Historie. „Wir werden alles tun, um gegen Frankfurt zu gewinnen und dann schauen wir, was rauskommt“, meinte Weinzierl.
Die Mainzer waren sogar schon einmal so weit. Nach der Saison 2010/2011 mit Platz fünf spielen die 05er ihre zweitbeste Runde und können sich zum zweiten Mal unter Tuchel für den Europapokal qualifizieren. Zu feiern gab es international aber noch nichts. Schon in der Qualifikation war damals Schluss - gegen den Nobody Gaz Metan Medias aus Rumänien.