Bürgermeister Scholz unterstützt HSV in Mainz
Hamburg (dpa) - Bürgermeister Olaf Scholz macht das „Unternehmen HSV-Rettung“ zur Chefsache und reist als Glücksbringer mit zum Saisonfinale.
„Der HSV und Hamburg sind eng miteinander verbunden - und das wird auch so bleiben. Alle zittern mit dem HSV, ich auch“, gestand das Stadtoberhaupt vor dem letzten Punktspiel des Hamburger SV in dieser Spielzeit.
Der gehört als einziger Club seit 51 Jahren ununterbrochen der Fußball-Bundesliga an und muss am Samstag bei Mainz 05 den Relegationsplatz verteidigen, wenn dies so bleiben soll. „Ein Sieg wäre die beste Absicherung für die 1. Liga. Als optimistischer Mensch gehe ich davon aus, dass es der HSV auch diesmal packt“, sagte Edelfan Scholz.
Wie der von seinem Mainzer Amtskollegen eingeladene SPD-Politiker geben sich auch die HSV-Profis zuversichtlich, die mieseste Saison der Clubgeschichte doch noch zu einem positiven Ende bringen zu können. „Zum Glück haben wir alles in der eigenen Hand“, sagte Kapitän Rafael van der Vaart, dessen HSV (28 Punkte) die Konkurrenz aus Nürnberg (27) und Braunschweig (26) bei einem Sieg in Mainz auf jeden Fall hinter sich lassen und dann in die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten (15./18. Mai) gehen würde.
Gut für den HSV: In den letzten sechs Partien in Mainz punkteten die Hanseaten immer (3 Siege, 3 Unentschieden). Schlecht für den HSV: Der letzte Auswärtssieg gelang am 27. Oktober 2013. Noch schlimmer: Coach Mirko Slomka hat zuletzt sogar 14 Gastspiele nacheinander (davon 9 mit Hannover 96) verloren. Allerdings rettete er „96“ vor vier Jahren am letzten Spieltag.
Dass es auch beim HSV so läuft, soll vor allem Pierre-Michel Lasogga bewerkstelligen. Der Torjäger (12 Treffer in 19 Punktspielen) hat seine Oberschenkelverletzung auskuriert und „würde uns guttun“, sagte Slomka über Lasogga, der am Donnerstag einen Härtetest absolvieren soll. HSV-Idol Uwe Seeler machte die Bedeutung des Angreifers noch deutlicher: „Wenn er fit ist, ist er DIE HSV-Lebensversicherung.“
Den gewaltigen Druck reden die HSV-Spieler klein. „Druck gehört dazu. Wir haben uns die schwierige Situation selbst eingebrockt und müssen nun von der ersten Minute Gas geben, dann schaffen wir es“, glaubt Abwehrchef Heiko Westermann, der wie Linksverteidiger Marcell Jansen auch noch auf den WM-Zug aufspringen will. „Das wäre ein Traum, aber bis zum Saisonende denke ich rund um die Uhr nur an den HSV.“
„Meine dritte WM-Teilnahme ist ein Riesenziel, aber erst müssen wir mit dem HSV unsere Hausaufgaben machen“, sagte Jansen, der wie die angeschlagenen Kollegen Dennis Diekmeier und Jacques Zoua am Mittwoch nur individuell trainierte. Bewusst nicht verlassen will man sich auf Schützenhilfe von Schalke 04 (gegen Nürnberg) und 1899 Hoffenheim (gegen Braunschweig). Jansen: „Wir dürfen nicht nach links und rechts schauen, sondern müssen unser Ding selber ordentlich erledigen.“