Schuster hat „Bock auf Frankfurt“ - Eintracht schweigt
Frankfurt/Main (dpa) - Bernd Schuster hat Gespräche mit Eintracht Frankfurt bestätigt und würde nur zu gerne beim hessischen Fußball-Bundesligisten die Nachfolge von Trainer Armin Veh antreten.
„Ich stehe auf ihrer Liste. Ich weiß aber nicht, ob ich an erster, zweiter oder dritter Stelle der Liste stehe. Das finde ich aber normal“, sagte der Chefcoach des FC Málaga der „Bild“-Zeitung und ergänzte: „Ja, ich habe Bock auf Frankfurt.“
Der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Bruno Hübner hatten nach übereinstimmenden Medienberichten vor einigen Tagen mit Schuster in Málaga verhandelt. Der 54-Jährige Ex-Nationalspieler hat als Chefcoach des spanischen Erstligisten FC Málaga zwar einen Vertrag bis 30. Juni 2018, nach eigenen Angaben aber eine Ausstiegsklausel.
„Nur, wenn ich mit Málaga am Ende der Saison den zehnten Platz erreiche, verlängert sich mein Vertrag automatisch um vier Jahre. Dazu müssten wir die beiden letzten Spiele gewinnen. Wenn nicht, greift eine beidseitige Option, dass wir den Vertrag auflösen können“, sagte Schuster - ungewohnt offenherzig fürs Profigeschäft - über seine Situation beim derzeitigen Tabellen-13.
Der frühere Mittelfeldstar („Der blonde Engel“) war bereits zum Jahreswechsel 2012/2013 beim VfL Wolfsburg im Gespräch und hatte sich nach dem geplatzten Wechsel bitterlich beklagt, dass er auf dem Weg nach Wolfsburg und schon am Münchner Flughafen gestanden habe. Er warf damals Geschäftsführer Klaus Allofs „falsches Spiel“ vor. Der wiederum konterte kühl: Es sei blauäugig von ihm gewesen, „anzunehmen, dass er der einzige Kandidat war“.
Die Eintracht wollte das Thema Schuster bisher nicht kommentieren. „Ich mache ja kein Geheimnis daraus, dass ich gerne wieder in der Bundesliga arbeiten und in Deutschland leben würde“, sagte Schuster. Chefcoach in der 1. Bundesliga war Schuster allerdings - ebenso wie Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus - noch nie: Er ist seit vergangenem Jahr in Málaga und trainierte in der Vergangenheit zwar unter anderem Real Madrid. Aber auch Fortuna Köln und den 1. FC Köln - in der zweiten Liga.
Als weitere Kandidaten bei der Eintracht sind André Breitenreiter vom Zweitliga-Aufstiegskandidaten SC Paderborn, Sascha Lewandowski, derzeit Interimscoach bei Bayer Leverkusen, und Roberto di Matteo (zuletzt FC Chelsea) im Gespräch. Dessen Berater Elio Basci sagte der „Sport Bild“ online: „Es ist nicht so, dass er nur zu einem absoluten Spitzenclub gehen würde. Er ist für alles offen und hört sich alles an. Im Fußball kann es sehr schnell gehen...“
Di Matteo (43) hatte 2012 die Champions League mit dem FC Chelsea gewonnen. Sein Vertrag wurde bis Juni 2014 verlängert, der gebürtige Schweizer aber wurde im Herbst 2012 beurlaubt und hat seitdem bei keinem anderen Verein angeheuert. Veh sitzt am Samstag in der Partie in seiner Heimatstadt Augsburg zum letzten Mal auf der Bank der Frankfurter.