Laut Medienberichten Flick-Affäre: Hoffenheims Geschäftsführer vor dem Aus

Zuzenhausen (dpa) - Es sind turbulente Tage für die TSG Hoffenheim. Vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 an diesem Samstag stehen die Überflieger der vergangenen Saison nur auf dem letzten Platz der Bundesliga-Rückrundentabelle.

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Trainer Julian Nagelsmann musste deshalb schon Berichte über ein vermeintlich angespanntes Verhältnis zu seinen Spielern dementieren. Mitten in dieser sportlichen Krise belastet nun auch die Hoffenheimer Version einer Flick-Affäre den Verein. Denn trotz eines Dementis der TSG verdichten sich die Anzeichen, dass eine Trennung von dem erst im Juli 2017 eingestellten Sport-Geschäftsführer Hans-Dieter Flick unmittelbar bevorsteht.

„Es geht nur noch um die Modalitäten der Vertragsauflösung“, schreibt das Fachmagazin „Kicker“ in seiner Donnerstag-Ausgabe und berichtet damit genauso wie zuvor die „Bild“-Zeitung über ein Zerwürfnis zwischen Flick auf der einen Seite und Verantwortungsträgern wie Sportdirektor Alexander Rosen, Mediendirektor Christian Frommert oder Geschäftsführer Peter Görlich auf der anderen.

Der TSG-Mäzen und -Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp ist nun in der Situation, sich in diesem Machtkampf auf eine Seite zu stellen. Und den Medienberichten zufolge unterstützt er nicht mehr Flick, der von 2000 bis 2005 schon einmal Trainer in Hoffenheim war und danach mehr als zehn Jahre beim Deutschen Fußball-Bund als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw und auch als Sportdirektor arbeitete.

TSG-Sprecher Holger Kliem sagte am Donnerstag bei der Hoffenheimer Pressekonferenz zum Spiel gegen Mainz (Samstag, 15.30 Uhr/Sky): „Tatsächlich, es gab in der vergangenen Woche ein Treffen zwischen Hansi Flick und Dietmar Hopp. Das ist ganz normal, dass sich ein Gesellschafter und ein Geschäftsführer austauschen. Hansi Flick ist jetzt im Urlaub. Mehr ist nicht passiert.“ Immer mehr Beobachter gehen jedoch davon aus, dass der 52 Jahre alte Flick nach seinem Urlaub nicht mehr zur TSG zurückkehren wird.

Trainer Julian Nagelsmann hielt sich am Donnerstag aus diesem Zwist heraus. „Ich kümmere mich um eine gute Trainingswoche, die bis heute die Beste war, die wir in diesem Jahr hatten“, sagte er. „Das kostet so viel Energie, das ist alles, was in meinem Kopf ist.“

Auch über sein eigenes Verhältnis zu seinem Vorgesetzten Flick äußerte sich der 30-Jährige nur ausweichend. „Mein Hauptansprechpartner ist Alexander Rosen“, sagte Nagelsmann. „Das ist in der hierarchischen Ebene ganz normal, dass ich mich in der täglichen Arbeit mit dem Sportdirektor austausche und der dann anschließend nach oben berichtet.“

Sein Verhältnis zu Hopp hat dagegen weder durch die sportliche Krise der vergangenen Wochen noch durch die Auseinandersetzungen auf der Hoffenheimer Führungsebene Schaden genommen. „Der Kontakt mit ihm ist nicht intensiver geworden. Sondern er ist wie immer gut gepflegt“, sagte Nagelsmann am Donnerstag. „Herr Hopp schreibt WhatsApp, was ich ziemlich cool finde. Dazu haben wir in der letzten Woche auch ein persönliches Gespräch gehabt, in dem ich mit ihm über die Gründe für die sportliche Situation gesprochen habe.“ Und diese sportliche Situation soll sich gegen Mainz unbedingt ändern. „Wir wollen am Samstag endlich wieder dreifach punkten“, sagte Nagelsmann.