Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte Fanprojekte kritisieren Darstellung von Fans als Gefahr für Geisterspiele

Frankfurt/Main · Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) hat die Darstellungen von Fußball-Anhängern als Gefahr für Spiele ohne Stadionzuschauer kritisiert.

Ein als Geist verkleideter Gladbach-Fan steht vor dem Spiel vor dem Stadion.

Foto: dpa/Jonas Güttler

„Unabhängig der Entscheidung, ob es Geisterspiele geben wird oder nicht, ist es sicherlich nicht zielführend, Zukunftsszenarien zu konstruieren, die tendenziell in eine Richtung gehen: Vorverurteilung einer ganzen gesellschaftlichen Gruppe“, heißt es in einer Stellungnahme der BAG.

„Niemand kann im Moment sagen, wie es im Fußballgeschäft weitergehen wird. Alle interessierten Parteien warten auf die behördlichen Entscheidungen“.

Die Polizei und Politiker hatten zuletzt die Sorge geäußert, Fans könnten sich bei einer möglichen Fortsetzung der Bundesliga mit Geisterspielen vor den Stadien versammeln und Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie nicht einhalten.

Rund um den 2:1-Erfolg von Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln vor leeren Rängen am 11. März hatten sich einige hundert Gladbach-Fans am Stadion getroffen. Anschließend hatten mehrere Fangruppen erklärt, von ähnlichen Treffen absehen zu wollen.

„Es ist kontraproduktiv und anmaßend in dieser Zeit, schon vorab und ohne wirklich fundiertes Wissen negatives und kriminelles Verhalten von Fans zu prognostizieren“, wird BAG-Sprecherin Sophia Gerschel in dem Statement zitiert.

Fans seien ein wichtiger Bestandteil des Fußballs und wichtige Gesprächspartner bei allen Entwicklungen und Entscheidungen in dem Sport. „Sie sollten nicht als Problem, sondern müssen als ein Teil der Lösung verstanden werden“, sagte Gerschel.

(dpa)