Götze steht erstmals im Bayern-Kader

München (dpa) - Vier Monate nach seinem letzten Auftritt steht Mario Götze vor der Rückkehr auf die Bühne Bundesliga - und vor seinem Pflichtspieleinstand beim FC Bayern.

Der spanische Startrainer Pep Guardiola nominierte seinen lange verletzten Millionen-Neuzugang für die Auswärtspartie bei Eintracht Frankfurt - und damit erstmals für ein Bundesligaspiel der Münchner. Der Erfolgscoach machte dem 21 Jahre alten Fußball-Nationalspieler sogar Hoffnungen, zumindest als Joker zum Einsatz zu kommen.

Beim Mittelfeldprofi gehe es „jeden Tag ein bisschen voran“ bei den Übungseinheiten, sagte Guardiola, der selbst einen Einsatz Götzes in der Startelf nicht ausschließen wollte. „Ich will vorher seine Augen, seinen Kopf und seine Beine sehen“, kündigte der spanische Startrainer an. „Erst im letzten Moment will ich entscheiden, wer spielt.“ Götze habe allerdings bislang nur „sechs- oder siebenmal“ mit dem Team trainiert - das spreche eher gegen einen Startelfplatz.

Ein Muskelbündelriss setzte Götze monatelang außer Gefecht, erst vergangenen Sonntag in einem Test beim ungarischen Meister Győri ETO FC hatte Guardiolas möglicher Kreativchef sein Comeback gegeben. So belanglos das Spiel für die Bayern auch gewesen sein mag, so bedeutend war das 30-Minuten-Comeback der 37-Millionen-Neuerwerbung aus Dortmund. „Man sieht, dass wir einen Weltklassespieler hinzubekommen haben“, schwärmte Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge nach zwei Treffern des Mittelfeldprofis beim 4:1-Sieg der Bayern.

Im Halbfinal-Rückspiel der Champions League des BVB bei Real Madrid hatte sich Götze im Frühjahr schwer verletzt, sein bisher letzter Bundesliga-Auftritt liegt schon fast vier Monate zurück. Am 20. April bereitete er beim Dortmunder 2:0 gegen Mainz ein Tor vor.

Womöglich mit Götze können die Bayern in Frankfurt nun sogar einen Vereinsrekord aus dem Jahr 1989 einstellen. Damals waren die Münchner saisonübergreifend 27-mal in der Bundesliga hintereinander unbesiegt geblieben - das können und wollen sie jetzt wieder schaffen. „Nach Länderspielen ist es immer etwas gefährlicher für uns, weil wir hier nur mit wenigen Spielern trainieren konnten“, warnte Guardiola zwar. Der Bayern-Coach ließ dennoch keine Zweifel aufkommen: „Wir müssen in der Lage sein, das zu kontrollieren.“

Guardiola erbat sich Zeit, um den Bayern-Stars die neue Taktik im 4-1-4-1-System hundertprozentig einzutrimmen. „Vielleicht in den nächsten Wochen, vielleicht im nächsten Jahr werden die Spieler auf diesem Niveau sein.“ Jeden Tag sei ein kleiner Fortschritt erkennbar. „Aber ich bin ein normaler Trainer, ich brauche Zeit“, sagte er. Mit einem genesenen Götze geht alles vielleicht noch etwas schneller.