Hertha-Manager Preetz: Rehhagel „kein Irrtum“
Berlin (dpa) - Die Krisen-Hertha steht vor der „Entscheidungsschlacht“. So wertet Berlins Trainer-Oldie Otto Rehhagel die Heimpartie seiner Mannschaft am Dienstag gegen den SC Freiburg - und sieht sein Personal fünf Spieltage vor Saisonende gerüstet.
„Die Mannschaft hat dagegengehalten und gezeigt, dass sie den Abstiegskampf zu 100 Prozent angenommen hat“, befand Rehhagel nach dem aufopferungsvoll verteidigten 0:0 beim Champions-League-Anwärter Borussia Mönchengladbach.
Die sieben Punkte, die der Trainer-Routinier in sieben Partien mit Hertha bisher geholt hat, wertet Preetz durchaus positiv, obwohl der Club mit „König Otto“ sogar auf einen Abstiegsrang stürzte. „Otto Rehhagel hat natürlich in einer schwierigen Phase die Mannschaft übernommen. Wir hatten viele Verletzungen, viele Sperren. Der Rhythmus war weg bei vielen Leistungsträgern. Deshalb sind wir 2012 sehr, sehr spät ein bisschen ins Rollen gekommen“, meinte Michael Preetz. „Nein, das war kein Irrtum“, verteidigte der in Berlin heftig kritisierte Manager nochmals die Entscheidung, den 73 Jahre alten Rehhagel überraschend reaktiviert zu haben.
Das Hertha-Team habe sich nach Monaten der Verunsicherung „jetzt wieder stabilisiert“, glaubt Preetz und schiebt alle Diskussionen über mögliche Abstiegskonsequenzen - auch eigene - weit von sich weg. „Das ist aus meiner Sicht völliger Quatsch. Wir sind als Aufsteiger mit dem Ziel angetreten, die Klasse zu halten. Wir haben eine Mannschaft, die über genügend Qualitäten verfügt, glaube ich.“
Bei zwei Punkten Abstand zum Relegationsplatz und drei zum 15. Rang müssen die Berliner (27 Punkte) in den nächsten beiden Heimspielen gegen direkte Konkurrenten aber punkten, um den Kampf um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga bis zuletzt offen zu halten. Nach der Partie gegen die ebenfalls noch gefährdeten Freiburger (32) und dem Gastspiel in Leverkusen empfängt Hertha den designierten Absteiger Kaiserslautern (20) im Olympiastadion. „Wir glauben an uns und lassen nicht die Köpfe hängen“, unterstrich Torwart Thomas Kraft.
Zum Saison-Abschluss am 5. Mai könnte dann ausgerechnet 1899 Hoffenheim mit Trainer Markus Babbel, der nach einer ordentlichen Hinrunde und einem Streit mit Manager Preetz beurlaubt worden war, das Schicksal des Hauptstadtclubs entscheiden. Freiburg ist der Auftakt von drei entscheidenden Heimspielen: „Die müssen wir alle gewinnen“, erklärte Rehhagel deutlich.
„Ich musste innerhalb kürzester Zeit ein Vertrauensverhältnis zu 40 Leuten herstellen“, verwies Rehhagel auf die besonderen Startschwierigkeiten in Berlin. „Es gab Situationen im Verein, die die Mannschaft auch verunsichert haben.“ Das Team sei „aus besagten Gründen ein bisschen ins Schlingern gekommen“, formulierte Preetz. Gegen Freiburg soll der laut Preetz jetzt positive Trend bestätigt werden: „Es war das dritte ordentliche Spiel hintereinander“, meinte der Manager nach der Partie gegen Gladbach.
„Otto Rehhagel ist Tag und Nacht für den Verein da, damit wir unser Saisonziel erreichen“, betonte der Manager. Auch Torhüter Kraft ist von der Arbeit mit dem Coach und seinem Team völlig überzeugt: „Das Trainertrio macht überragende Arbeit“.