Jupp Heynckes: 100 Prozent Leverkusen
Leverkusen. Jupp Heynckes lässt nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. „Sie werden sich erinnern, dass ich 1987 zum ersten Mal zum FC Bayern gegangen bin.
Damals habe ich meinen Wechsel bekanntgegeben, hatte aber noch zehn Spieltage als Trainer von Borussia Mönchengladbach vor mir. Ich habe damals alle Spiele gewonnen, das ist Rekord in der Bundesliga“, sagt Heynckes beim ersten öffentlichen Auftritt nach der Vertragsunterzeichnung beim Rekordmeister. Und lacht. „Kann natürlich sein, dass die Spieler damals froh waren, dass ich gegangen bin.“ Jupp Heynckes gibt sich locker. Wie einer, der mit sich im Reinen ist.
Seit sein Wechsel von Bayer zu den Bayern feststeht, ist in Leverkusen der Alltag zurückgekehrt. „Wer den Menschen Jupp Heynckes kennt, wird nicht den geringsten Zweifel daran haben können, „dass ich bis zum letzten Spieltag für meine Mannschaft brenne. Mit allem, was ich habe. Wir wollen die direkte Qualifikation zur Champions League schaffen“, sagt Heynckes und demonstriert glaubwürdig große Entschlossenheit.
Vermutungen, er werde Arturo Vidal mitnehmen nach München, nennt Heynckes „Gerüchte, keine Diskussion wert. Alles Spekulationen, das bringt der Erfolg mit sich.“ Und als es um seinen Freund Uli Hoeneß und dessen Äußerungen in der jüngsten Vergangenheit geht, sagt Heynckes nur: „Ich werde nicht kommentieren, was mein zukünftiger Präsident öffentlich verlauten lässt. Ich habe nach meiner Verpflichtung in München gesagt, dass ich mich bis zum Saisonende nicht über meinen zukünftigen Klub äußern werde. Ich beschäftige mich mit meiner Mannschaft und mit sonst nichts, ich habe in Leverkusen genug zu tun.“ Was die Zukunft in Leverkusen angeht, sagt Heynckes, „ist mein Rat noch gefragt, aber die Entscheidungen trifft der neue Trainer“. So wird es Jupp Heynckes selbst auch beim FC Bayern München halten. Es sind noch sieben Spieltage. Und wenn Spitzenreiter Borussia Dortmund doch noch strauchelt, kann es für Bayer Leverkusen ganz schnell noch um mehr als „nur“ die Champions League gegen. Das sind alles keine Dinge, die Heynckes kommentiert. „Mein Arbeitsplatz ist Leverkusen, mit meinem Kopf und meiner ganzen Emotion. Wir wollen das Optimale erreichen.“
Heynckes fordert für die Zukunft auch in der Bundesliga ein Transferfenster für Trainer: „Italien und Spanien machen das vorbildlich. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man in der Bundesliga in einer Saison von einem Tag auf den anderen von einem zum nächsten Verein gehen kann. Was will man den Spielern denn da erzählen?“ Den Namen Felix Magath nennt Heynckes nicht.