Kartellamt will Pay-TV-Rechte in Bundesliga aufteilen
Frankfurt/Main (dpa) - Live-Bilder aus der Fußball-Bundesliga könnten von der Saison 2017/18 an nicht mehr nur bei einem Pay-TV-Anbieter zu sehen sein.
Das Bundeskartellamt will einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge von der Deutschen Fußball Liga eine Nachbesserung des anstehenden Vergabeverfahrens für Senderechte fordern. Damit könnte ein Anbieter nicht mehr exklusiv alle Livespiele übertragen, die Liverechte müssten an mehrere Bieter gehen.
Bislang besitzt Sky das alleinige Recht, Live-Spiele im Pay-TV zu zeigen. Einzig das Eröffnungsspiel der Hin- und Rückrunde wird bislang im öffentlich-rechtlichen Fernsehen parallel live ausgestrahlt. „Es ist richtig, dass wir nach wie vor in konstruktivem Dialog stehen mit der DFL“, sagte Kay Weidner, Sprecher des Bundeskartellamts in Bonn, auf Anfrage.
Wie die „FAZ“ im Dezember berichtet hatte, sollen eine Gruppe um Dieter Hahn, Aufsichtsratschef von Constantin Medien, und unter anderem die Deutsche Telekom die Diskussion mit dem Kartellamt forciert haben. „Gerüchte kommentieren wir nicht“, erklärte ein Sprecher der Deutschen Telekom.
Die englische Premier League hatte in der Vergangenheit bereits eine so genannte „No Single Buyer Rule“, also das Verbot der alleinigen Rechtevergabe an einen Anbieter, eingeführt. Von der kommenden Saison an kassieren die englischen Clubs 2,3 Milliarden Euro pro Saison aus der Inlandsvermarktung, die deutschen Vereine nehmen pro Jahr derzeit durchschnittlich 628 Millionen Euro ein.