„Kaum zu toppen“: FC Augsburg hofft auf weitere Feiertage

Augsburg (dpa) - Der FC Augsburg kommt derzeit aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

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Erst das Fußball-Wunder von Belgrad, dann der Last-Minute-Erfolg in der Bundesliga gegen Schalke 04 und im DFB-Pokal wartet Borussia Dortmund - die Feiertage sollen für die bayerischen Schwaben so kurz vor der Winterpause kein Ende nehmen. „Die Mannschaft glaubt immer an sich, sie gibt sich nie auf, fightet bis zum Schluss, zieht ihr Spiel durch“, hielt Außenverteidiger Markus Feulner eine Lobrede auf die Augsburger. Das zeige „den wahren Charakter dieser Mannschaft.“

Nervenstark und nimmermüde - Trainer Markus Weinzierl imponiert seine Mannschaft, die so schwach in die Saison gestartet war. Zumindest vorerst hat der 40-Jährige mit dem FCA aber mal wieder die Kurve gekriegt. „Ich empfinde unheimlich viel Stolz für die Mannschaft“, lobte er. 16 Punkte nach nun 16 Bundesligapartien hätte Weinzierl kaum für möglich gehalten. „Wenn mir das einer nach dem Start vor einigen Wochen gesagt hätte, hätte ich es blind unterschrieben“, betonte er.

„Dass wir in den letzten vier Bundesligaspielen zehn Punkte geholt haben, ist sensationell“, sagte Weinzierl nach dem 2:1 (1:0) am Sonntag gegen die Königsblauen. Völlig ausgelassen hüpfte er da nach dem Siegtreffer von Caiuby an der Seitenlinie herum.

Es war der Schlusspunkt unter eine denkwürdige Woche, in der die Augsburger sensationell den Einzug unter die besten 32 Mannschaften der Europa League geschafft hatten. Eine „gigantische Woche“ erkannte daher Manager Stefan Reuter, „es geht nicht besser, kaum zu toppen“.

Mit der in den vergangenen Wochen wiedergewonnenen Kompaktheit und Bissigkeit will der auf Tabellenrang 13 gesprungene Verein auch seine letzten Hürden 2015 nehmen. „Wir arbeiten eins nach dem anderen ab“, sagte Weinzierl betont nüchtern vor dem Zweitrunden-Duell im DFB-Pokal am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen Dortmund und dem abschließenden Bundesligaspiel beim Hamburger SV am Samstag (15.30 Uhr). „Wir werden jetzt so weitermachen“, versicherte Caiuby, dessen Tor ein Handspiel von Feulner vorausgegangen war.

„Klasse, dass er sich mit so einem Tor belohnt hat“, lobte Reuter den Kracher des Brasilianers kurz vor dem Abpfiff. Nach der Führung von Jeong-Ho Hong (34. Minute) hatte Sead Kolasinac (71.) für passive Schalker nur den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen können.

„Wir haben uns von Beginn an den Schneid abkaufen lassen“, kritisierte Coach André Breitenreiter. Einige seiner Spieler hätten sich von der Robustheit der Hausherren überraschen lassen. „Es war ein richtig guter Fight. Auf beiden Seiten hat man sich nichts geschenkt“, erklärte Reuter.

Auf den mehrmonatigen Ausfall von Abwehrspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker will der Augsburger Manager voraussichtlich nicht mit einem Transfer reagieren. „Das hat uns bitter erwischt“, sagte der frühere Nationalspieler über den 31-Jährigen, der beim 3:1 in Belgrad neben einem Wadenbeinbruch auch eine nachträglich diagnostizierte Bänder- und Knorpelverletzung erlitt. „Wir haben durchaus auch im Kader Alternativen, die das auffangen können.“