Klopps Kampf für Mats Hummels
Vor und nach dem glamourösen 6:2 gegen den HSV beschwert sich Dortmunds Trainer über die Kritik an seinen Spielern.
Dortmund. Jürgen Klopp beklagt einen zu kritischen Umgang mit Spielern von Borussia Dortmund und wünscht sich auch von Bundestrainer Joachim Löw eine Aufklärung der jüngsten Vorwürfe gegen Mats Hummels. „Ich glaube nicht, dass Jogi Löw ein Problem mit Borussia Dortmund hat. Aber es ist auch Tatsache: Wenn Fehler Namen kriegen, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass es ein Borussia-Dortmund-Spieler ist“, sagte Klopp vor dem BVB-Spiel gegen den Hamburger SV (6:2), bei dem sein Team vor allem nach dem 2:2 berauschenden Angriffsfußball spielte.
Die Tore von Pierre-Emerick Aubameyang (19., 65.), Henrikh Mkhitaryan (22.), Robert Lewandowski (73., 81.) und Marco Reus (74.) ließen Klopp aber nicht besänftigt zurück. Im ZDF legte er nach dem Spiel genervt nach: „Ich möchte über das Richtige diskutieren und keine Themen aufmachen — nicht: ‘Klopp sagt das über Löw’. Das ist Blödsinn. Ich möchte gerne über Fußball sprechen“, echauffierte sich Klopp im „ZDF-Sportstudio“. „Ihr seid nicht aus der Verantwortung“, sagte der Dortmund-Trainer den Kritikern.
Klopps Ärger bezog sich im Kern auf die Diskussion um Mats Hummels nach dem Länderspiel gegen Paraguay (3:3). Hummels hatte bei zwei Gegentoren schlecht ausgesehen. In den WM-Qualifikationsspielen gegen Österreich (3:0) und auf den Färöern (3:0) hatte er seinen Platz in der Innenverteidigung an Jérôme Boateng verloren. Klopp, einst selbst Experte beim ZDF, monierte auch die Aufarbeitung der Paraguay-Aktionen von Hummels durch seinen Nachfolger als Analytiker, Oliver Kahn.
Auch die Medien-Vorwürfe gegen Hummels nach dem EM-Halbfinale 2012 gegen Italien wegen eines verlorenen Zweikampfes vor dem ersten Gegentor sieht Klopp in dieser Kette. Zuletzt: Die kritischen Löw-Aussagen zu Marcel Schmelzer vor dem WM-Qualifikationsspiel in Irland (6:1) im Oktober hat Klopp nicht vergessen: „Solche Dinge müssen dann auch mal aufgeklärt werden. Die Fehler stehen bis heute so da, als hätte die Mats alleine verbockt.“ Gegen den HSV habe der die richtige Reaktion gezeigt. „Er könnte auch unruhig werden und versuchen, besondere Dinge zu machen. Das hat er nicht gemacht, das spricht für seine Klasse“, sagte der BVB-Trainer. dpa