Kultfigur Asamoah wieder zurück auf Schalke
Gelsenkirchen (dpa) - Gerald Asamoah ist zurück auf Schalke. Groß war der Medienauflauf in Gelsenkirchen, als der frühere Nationalstürmer mit seinem gewohnt breiten Lächeln über seine künftigen Aufgaben bei den Königsblauen berichtete.
Er wird ab sofort für die zweiten Mannschaft in der Regionalliga spielen und zugleich eine wichtige Rolle im Marketingbereich des FC Schalke 04 übernehmen.
„Ich war in den letzten vier Jahren nie wirklich weg, mir war klar dass ich immer Schalker bin. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, dass es mit dem Profifußball vorbei ist - doch es ist an der Zeit, diesen Schritt zu gehen“, erklärte der aus Ghana stammende Angreifer, der seit seinem zwölften Lebensjahr in Deutschland lebt und sich zwischen 1999 und 2010 den Status einer Kultfigur bei den „Königsblauen“ erwarb.
Für die Knappen gilt er schlechthin als „Mann der Rekorde“: Kein Schalker hat mehr Europapokalspiele (63) für S04 oder mehr Länderspiele (43) für Deutschland absolviert. Als Asamoah 2001 erstmals für die DFB-Auswahl berufen wurde, war der erste gebürtige Afrikaner im Dress der Nationalmannschaft. Im WM-Finale 2002 gegen Brasilien (0:2) wurde er eingewechselt und gehörte auch 2006 bei der Heim-WM zum deutschen Kader.
Im Trikot des FC Schalke 04 hatte Asamoah große Erfolge gefeiert. In elf Jahren absolvierte der bullige Stürmer 279 Bundesligaspiele, in denen er 44 Tore erzielte und viermal Vizemeister mit Schalke 04 wurde. Auch die Pokalsiege 2001 und 2002 feierte er mit den Gelsenkirchenern.
Nach seiner ersten Schalke-Zeit wurde der heute 34-jährige Asamoah an den FC St. Pauli ausgeliehen (2010/2011) und spielte danach bis zum Ende der Vorsaison für Absteiger Greuther Fürth. „Ich habe in den letzten vier Jahren sehr wenig von der Familie gehabt, da wollte ich nicht mehr in der 2. Liga spielen“, gab Asamoah als Begründung für seinen neuen Lebensabschnitt auf Schalke an.
Nach den Vorstellungen von Marketingvorstand Alexander Jobst soll „Asa“ das Gesicht einiger Formate im neuen Schalke TV werden. „Gerald ist enorm populär. Es gibt im deutschen Fußball nur wenige so wirklich glaubwürdige Spieler, die mit einem Verein verbunden werden“, sagte er. „Mit seinem Charme kann Gerald den Verein positiv vertreten, gerade auch im immer wachsenden Marketingbereich“, erläuterte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies den Marketing-Coup.
Zudem gehört Asamoah wie auch Olaf Thon zu einem Kompetenzteam aus drei ehemaligen Profis, das dem Aufsichtsrat beratend zur Seite steht. Den dritten Namen wollte Tönnies noch nicht nennen, im Gespräch ist aber Schalke-Legende Klaus Fischer.
Für Manager Horst Heldt liegt der Schwerpunkt Asamoahs in der kommenden Spielzeit auf dem Regionalliga-Team. „Aber er wird auch andere Aufgaben übernehmen. Wenn es Überschneidungen gibt, kann es durchaus sein, dass er mal bei einem Spiel oder Training wegen anderer Termine fehlen wird“, kündigte Heldt an.
„Wann ich von der 2. Mannschaft in die Traditionsmannschaft wechsele, steht noch nicht fest, das hängt vom Spaß und Erfolg ab“, witzelte Asamoah mit strahlenden Augen. Zunächst muss er aber Fitness-Defizite beseitigen. „Ich weiß, was in der Regionalliga auf mich zukommt, und möchte den Jungs von meiner Erfahrung etwas mitgeben.“