Löw kritisiert Hertha BSC wegen vieler Trainerwechsel
Berlin (dpa) - Bundestrainer Joachim Löw hat die vielen Trainerwechsel beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC scharf kritisiert.
„Du musst doch einen Trainer holen, der für die Vereins-Philosophie steht. Berlin holt sich drei oder vier verschiedene Philosophien in einem Jahr“, sagte der DFB-Chefcoach in einem Interview der „Bild“-Zeitung. Die Talfahrt der Berliner überrascht Löw nicht. „Da kann man sich ausrechnen, dass das nicht auf fruchtbaren Boden fällt. Diese ständigen Trainer-Wechsel sorgen dafür, dass am Ende nichts mehr zusammenpasst“, sagte der 52-Jährige.
Hertha BSC rangiert drei Spieltage vor Saisonende auf dem 17. Tabellenplatz der Bundesliga und muss im Duell gegen Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern am Samstag dringend punkten. Trainer Markus Babbel hatte den Verein nach internen Querelen kurz vor der Winterpause verlassen. Der daraufhin engagierte Michael Skibbe blieb bei seinem Kurzzeit-Engagement sieglos. Anschließend übernahm Trainer-Routinier Otto Rehhagel, der die Berliner aber bislang auch nicht aus der Gefahrenzone führen konnte.
Generell bemängelte Löw die Personalpolitik vieler Bundesliga-Clubs und hob den SC Freiburg als gutes Gegenbeispiel hervor. „Ich sehe bei manchen Vereinen keine Entwicklung, es werden häufig ähnliche Fehler gemacht - aufgeblähte Kader, viele mittelmäßige Spieler. Dabei gibt es Potenzial in vielen Vereinen, Freiburg zeigt das ja gerade. Diesen Mut wünsche ich mir besonders bei Vereinen, die nicht die ganz großen Ambitionen haben“, sagte Löw.