Magath im Tarnmodus - Bundesliga-Zukunft fraglich
Passau (dpa) - Nur der grüne Tee erinnerte farblich noch an Felix Magaths Zeit beim VfL Wolfsburg. Sagen wollte der umstrittene Fußballlehrer partout nichts mehr zu seiner bislang letzten Station.
Schon vor der Podiumsdiskussion in Passau hatte sich Magath bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Beurlaubung in Wolfsburg zusichern lassen, dass ja keine Fragen dazu gestellt würden.
Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein tat ihm den Gefallen. „Wir haben uns mal darauf geeinigt, dass wir den VfL Wolfsburg heute Abend gar nicht so sehr thematisieren“, sagte sie gleich zu Beginn der Veranstaltung „Faszination Fußball“ mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Ex-Torwart Jens Lehmann. Auch nach der knapp zweistündigen Veranstaltung hatte Magath keine Lust auf lästige Fragen. „Nix zur Vergangenheit“, wiegelte der 59-Jährige ab, gab ein paar Autogramme und verschwand. Kein Wort zur aktuellen Lage des VfL. Kein Wort zu Manager-Nachfolger und Ex-Nationalmannschaftskollege Klaus Allofs. Und kein Wort zu seiner persönlichen Situation.
Auch wenn er kurz auf der öffentlichen Bühne auftauchte - im Grunde bleibt Magath seit der Trennung in Wolfsburg am 25. Oktober im Tarnmodus. Schon im Vorfeld der Diskussionsrunde hatte Magath über sein Facebook-Profil angekündigt, sich nicht „zu aktuellen Vorgängen in und um den VfL Wolfsburg und meine Trennung“ äußern zu wollen. „Dafür bitte ich Euch um Verständnis“, schrieb Magath.
Unmittelbar nach seinem Abschied aus Niedersachsen hatte er seine Handys ausgeschaltet, war auch später nicht zu erreichen. Stattdessen verbrachte er Zeit mit der Familie. „Ich tue, was tausende Familienväter auch tun - die Herbstferien mit den Kindern verbringen und diese Zeit genießen“, schrieb Magath auf Facebook. Nur auf der Internet-Plattform meldete er sich hin und wieder zu Wort.
Ob man ihn bald wieder irgendwo auf einer Trainerbank sieht, blieb auch dort verborgen. Eine Zukunft in Deutschland ist ungewiss. Trotz der Erfolge in Wolfsburg und auf Schalke waren beide Stationen eher durchwachsen. Mit Schalke wurde er Vizemeister und sorgte in der Champions League für Furore. Gleichzeitig hinterließ er einen wirtschaftlich angeschlagenen Club. Wolfsburg rettete er in seiner zweiten Amtszeit vor dem Abstieg, wurde aber auf dem letzten Tabellenplatz liegend beurlaubt. Zurück blieb bei beiden Clubs ein aufgeblähter Kader.
Immer wieder äußerten sich ehemalige Spieler kritisch zu Magaths Trainingsmethoden und seinen Umgang mit den Profis. Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß hakte öffentlich nach: „Er muss sich schon fragen, warum die Spieler eine Party feiern, wenn er geht.“
Magath selbst hatte vor einem Jahr ein weiteres Engagement in der Bundesliga ausgeschlossen: „Ich habe gesagt, dass der VfL mein letzter Bundesliga-Verein ist.“ Im Ausland dürften hingegen viele Clubs Interesse haben. Schließlich kann Magath mit drei Meistertiteln und zwei Pokalsiegen viele Erfolge vorweisen.