Magath kauft ein: Naldo kommt überraschend von Werder
Bremen (dpa) - Felix Magath rüstet den VfL Wolfsburg weiter auf und schwächt die Konkurrenz. Der Trainer und Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten hat mit Naldo von Werder Bremen überraschend einen weiteren Innenverteidiger geholt.
Zuvor hatte er bereits Emanuel Pogatetz von Hannover 96 abgeworben. „Ich werde mehr verdienen“, sagte Naldo im österreichischen Zell, ehe er nach Wolfsburg abreiste. Der 29 Jahre alte Abwehrspieler, der in Bremen noch einen Kontrakt bis zum Ende der neuen Saison hatte, wird in Wolfsburg nach eigenen Angaben einen Vierjahresvertrag erhalten. Details will der VfL am Mittwoch nach der sportmedizinischen Untersuchung in Wolfsburg verkünden.
Werder hat sich wie so oft bei wechselwilligen Spielern für eine Ablösesumme entschieden. „Natürlich hätten wir den Vertrag mit Naldo gerne verlängert, aber mit dem Angebot von Wolfsburg konnten wir nicht konkurrieren“, sagte Werder-Clubchef Klaus Allofs. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, sie dürfte im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen.
„Das Angebot aus Wolfsburg war wirklich sehr gut“, sagte der Brasilianer. Vor allem die Länge des Vertrages war für den schlaksigen Abwehrspieler entscheidend: „Das ist sehr sicher für mich, ich werde bald 30.“
Naldo war im Sommer 2005 von Esporte Clube Juventude nach Bremen gekommen, absolvierte 173 Bundesligaspiele für Werder und bildete gemeinsam mit Per Mertesacker mehrere Jahre lang ein starkes Duo. Nach einer monatelangen Knieverletzung feierte Naldo in der vergangenen Saison sein Comeback.
„Naldo ist die richtige Verstärkung für unser Team“, sagte Magath: „Er bringt viel internationale Erfahrung mit, um unsere Ziele zu erreichen.“ Für Werder spielte der Brasilianer 24 Mal in der Champions League, also dort, wo auch Magath mit dem VfL hin will. Der VfL-Trainer war mit seiner Abwehr in der Vorsaison nur selten zufrieden und holte mit dem österreichischen Nationalspieler Pogatetz bereits einen gestandenen Bundesliga-Profi.
Werder hat nach dem Abgang von Naldo noch ausreichend Innenverteidiger. Sokratis, Sebastian Prödl und der Neuzugang Assani Lukimya geben Trainer Thomas Schaaf genug Auswahl. Dennoch kündigte Allofs an, noch einen Abwehrspieler holen zu wollen.