Magath und Daum im Fokus - Hannover fordert BVB

Düsseldorf (dpa) - Der 28. Spieltag hat es in sich: In Wolfsburg treffen die „Charakterköpfe“ Magath und Daum, der sein Debüt bei Eintracht Frankfurt gibt, aufeinander. Das Überraschungsteam aus Hannover plant, Spitzenreiter BVB zu ärgern - ausgerechnet in Dortmund.

Es ist das Trainerduell der 48. Bundesligasaison: Felix Magath kontra Christoph Daum. Meister- und Heißmacher, Fußballlehrer mit „magischen“ Fähigkeiten, hervorragende Taktiker und Psychologen - das sind die Attribute, die den 57-Jährigen anhaften. Ihre Talente sind gefragter denn je: Wolfsburg-Rückkehrer Magath und der Neu-Frankfurter Daum stehen mit dem Rücken zur Wand, ihre Mannschaften stecken vor dem 28. Spieltag mitten im Abstiegskampf.

Zittern beim VfL Wolfsburg und bei Eintracht Frankfurt, Unternehmungslust beim Überraschungsteam der Saison: Hannover 96 nimmt die Aufgabe bei Tabellenführer Borussia Dortmund bereitwillig wahr. „Wenn wir den BVB ärgern können, machen wir das gern“, sagte 96-Trainer Mirko Slomka vor dem Top-Duell zwischen dem Ersten und Dritten im Signal Iduna Park. Die Austragung der Begegnung ist trotz des vereitelten Bomben-Attentats nicht gefährdet.

0:1 in Hoffenheim, 1:1 gegen Mainz, doch von Nervosität will Jürgen Klopp nichts wissen. „Ich habe schon von weitaus schlimmeren Krisen gehört“, spielte der BVB-Coach den auf sieben Punkte geschrumpften Abstand zu Verfolger Bayer Leverkusen herunter, der mit einem für die Werkself weiter „brennenden“ Jupp Heynckes beim abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern antreten muss. „Ich will die Mannschaft direkt in die Champions League führen“, sagte Heynckes, sein Wechsel zu den Bayern ist abgehakt: „Wir können jetzt zur täglichen Routine zurückkehren und dem Alltag begegnen.“

Für Magath und Daum ist derzeit nichts alltäglich. Beide wissen vor der Auseinandersetzung zwischen VfL und Eintracht um die aktuelle Dramatik: Magath ist mit seiner neuen Elf Tabellen-Vorletzter, die Hessen mit Motivator Daum befinden sich bei 31 Punkten und vier Zählern Vorsprung auf die Niedersachsen ebenfalls im Sog nach unten.

In der Bewertung herrscht Einigkeit. „Es geht gegen Eintracht Frankfurt, nicht gegen Christoph Daum“, betonte der Wolfsburger Chefcoach. „Es bleibt dabei, dass hier zwei Vereine gegeneinander spielen, aber nicht die Trainer“, pflichtete Daum bei, obschon er vor seinem Debüt große Anspannung spürt: „Das erste Spiel ist immer etwas Besonderes. Aber die Aufregung wird sich mit dem Anpfiff legen.“

Unruhe ist auch andernorts spürbar. Bayern München kämpft gegen Schlusslicht Borussia Mönchengladbach um Schadensbegrenzung einer restlos verkorksten Saison und die Champions-League-Teilnahme. „Unsere Tabellensituation erlaubt nichts anderes als einen Sieg“, betonte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vor dem „Klassiker“, in dem die Gäste laut Trainer Lucien Favre „nichts zu verlieren haben“.

Sollten die Bayern nicht gewinnen, wittert die Konkurrenz ihre Chance: Mainz 05 (gegen den SC Freiburg) und der 1. FC Nürnberg (beim 1. FC Köln) würden mit Siegen bedrohlich nahe an die Bayern heranrücken. Allerdings liegt der letzte Heimsieg der Mainzer lange zurück: Am 26. November gab es gegen Nürnberg ein 3:0. Werder Bremen und der VfB Stuttgart, die an der Weser aufeinandertreffen, entfernten sich mit vier Spielen ohne Niederlage aus der Zone der massiv Gefährdeten. Beim Hamburger SV kämpft Michael Oenning als Gast von 1899 Hoffenheim um einen Cheftrainervertrag für die neue Saison.