Martínez: Ein Fallrückzieher befreit vom Millionen-Druck
München (dpa) - Den Spielball nahm Javi Martínez als Trophäe mit nach Hause. „Ich werde ihn aufheben und mit viel Liebe aufbewahren“, erzählte der Spanier. Immerhin war das 1:0 gegen Hannover 96 sein Premieren-Tor in der Fußball-Bundesliga und für den FC Bayern.
Und was für eines! Sein Fallrückzieher war nicht so spektakulär wie der des Schweden Zlatan Ibrahimovic jüngst aus 25 Metern. Aber sehenswert war es allemal, wie Martínez die Kopfball-Vorlage von Bastian Schweinsteiger mit dem Rücken zum Tor vollendete.
„Ich bin sehr glücklich, weil das Tor dazu beigetragen hat, der Mannschaft zu helfen“, sagte der 24-Jährige. Der Mittelfeldspieler befreit sich langsam vom Druck der Liga-Rekordablöse von 40 Millionen Euro. Beim 17. Einsatz im Bayern-Trikot war der Neuzugang von Athletic Bilbao erstmals komplett integriert ins Münchner Spiel.
„Ich glaube, ihm ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass er endlich sein erstes Tor gemacht hat. Dazu noch so ein schönes“, meinte Teamkollege Toni Kroos. Martínez profitiert davon, dass er nach der Leisten-Operation von Konkurrent Luiz Gustavo mehr zum Einsatz kommt, Rhythmus und Selbstvertrauen gewinnt. Man werde den „hundertprozentigen Martínez“ wohl erst in der Rückrunde erleben, hatte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge noch Anfang der Woche geunkt. Einen Vorgeschmack auf 100 Prozent Martínez gab es schon früher.