Meisterparty verschoben - Abstiegskrimi verrückt
Berlin (dpa) - Auch nach dem 32. Spieltag sind in der Fußball-Bundesliga noch einige Entscheidungen offen. Der FC Bayern musste die Feier der 26. Meisterschaft verschieben, die Lage im Abstiegskampf spitzt sich zu.
Bayer Leverkusen darf sich allerdings bereits über die direkte Qualifikation für die Champions League freuen. Die Gesprächsthemen des drittletzten Spieltags im Überblick:
HUMMELS-POKER: Durch das 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach können die Münchner den vierten Meistertitel nacheinander erst am kommenden Samstag beim FC Ingolstadt perfekt machen. Für größere mediale Aufregung als das mäßig spannende Meisterrennen, in dem Borussia Dortmund durch das 5:1 gegen den VfL Wolfsburg auf fünf Punkte Rückstand verkürzte, sorgt der Poker um den möglichen Wechsel von BVB-Kapitän Mats Hummels nach München. Nach Ansicht von Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dürfte über den Transfer bereits vor dem Pokal-Finalduell beider Clubs Einigung bestehen: „Ich glaube nicht, dass man so lange warten wird. Beide Clubs haben kein Interesse, dass die Geschichte gezogen wird.“
AUFHOLJAGD: Am fünften Spieltag lag Bayer Leverkusen noch fernab seiner Ambitionen auf Rang 13. Nach 25 Runden betrug der Rückstand auf die drittplatzierte Hertha immer noch sechs Punkte. Mit dem siebten Sieg in Serie beim 2:1 über die Berliner krönte die Werkself nun ihre Aufholjagd und machte die Teilnahme an der Königsklasse perfekt. Dieser sportliche Aufschwung sei auch ein Grund für seinen Verbleib in der kommenden Saison gewesen, erklärte Keeper Bernd Leno: „Natürlich ist die Champions League die größte Bühne, das hat auch für mich eine große Rolle gespielt.“
RENNEN UM PLATZ VIER: Durch die Misere der Hertha bietet sich gleich drei anderen Clubs noch die Chance, die Qualifikation zur Champions League zu erreichen. Die Berliner (49 Punkte) fielen nach der dritten Liga-Niederlage nacheinander erstmals seit dem 14. Spieltag wieder aus den Top 4. Gladbach (49) zog durch das Unentschieden in München vorbei, auch der FC Schalke (48) darf nach dem 3:1 bei Hannover 96 noch auf die Königsklasse hoffen. Der FSV Mainz 05 (46) muss durch das 0:0 gegen den Hamburger SV auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen, hat aber am letzten Spieltag noch Hertha zu Gast.
ABSTIEGSKRIMI: Bis zum VfL Wolfsburg (39 Punkte) auf Platz zehn sind die Teams zumindest rechnerisch noch nicht endgültig gerettet. Der Hamburger SV (38/0:0 beim FSV Mainz) und der FC Augsburg (37/0:0 gegen den 1. FC Köln) warten nach ihren Nullnummern ebenfalls noch auf den Klassenverbleib. Die großen Gewinner des Spieltags in der unteren Tabellenhälfte sind bislang 1899 Hoffenheim (37/2:1 gegen den FC Ingolstadt) und Eintracht Frankfurt (33), das Darmstadt (35) mit dem 2:1-Erfolg tiefer in den Abstiegskampf zog. Sollte der 17. Werder Bremen (31) am Montag gegen den VfB Stuttgart (33) gewinnen, würde sich die Lage noch weiter zuspitzen.
ZITATE: „Ich habe mich nirgendwo angeboten. Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe. Das habe ich nicht nötig.“
(Hummels über Aussagen von Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß, dass der Weltmeister selbst an die Tür der Münchner geklopft habe)
„Der Uli hat sich da gestern auf eine Frage etwas missverständlich ausgedrückt. Fakt ist, dass schon der FC Bayern bei Mats Hummels an die Tür geklopft hat und nicht umgekehrt“
(Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge über die Aussagen von Hoeneß)
ZAHL: 13 - Hannover 96 hat mit dem 1:3 gegen den FC Schalke 04 13 seiner 16 Heimspiele dieser Saison verloren. Die Niedersachsen stellten damit den Rekord der SpVgg Greuther Fürth aus der Saison 2012/13 für eine gesamte Spielzeit ein.